NSU-Terroristin Zschäpe in Aussteigerprogramm aufgenommen

DPA
DPA

Deutschland,

Die Rechtsterroristin Beate Zschäpe ist in ein Aussteigerprogramm für Neonazis aufgenommen worden. Im kommenden Jahr wird über ihre weitere Haftdauer entschieden.

Neonazi Zschäpe
Ist nun Teil eines Neonazi-Aussteigerprogramms: die verurteilte NSU-Terroristin Beate Zschäpe. (Archivbild) - dpa

Die verurteilte Rechtsterroristin Beate Zschäpe ist in ein Neonazi-Aussteigerprogramm aufgenommen worden. Es hätten bereits mehrere Termine stattgefunden, sagte ihr Anwalt Mathias Grasel der Deutschen Presse-Agentur.

Nähere Angaben zum Programm und zur Frage, wo dieses angesiedelt ist, machte Grasel nicht. Dies sei mit Zschäpe und den Verantwortlichen des Programms so verabredet worden. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Im Jahr 2023 wollte Zschäpe bereits in ein Aussteigerprogramm des Freistaats Sachsen aufgenommen werden – ist aber abgelehnt worden. Das Gesuch wurde laut Grasel vor allem deshalb abgelehnt, weil das Ende der Haft damals noch «nicht absehbar» war.

Haftdauer wird 2026 überprüft

Zschäpe war 2018 nach mehr als fünf Jahren Prozessdauer als Mittäterin an der NSU-Mordserie zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht München stellte auch die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren so gut wie ausgeschlossen. Zschäpe sitzt in der Justizvollzugsanstalt Chemnitz in Sachsen.

Laut Grasel muss im November 2026 eine sogenannte Mindestverbüssungsdauer der Haft Zschäpes festgelegt werden. Die Aufnahme in ein Aussteigerprogramm sei ein Faktor von vielen, der dabei berücksichtigt werde.

Der «Nationalsozialistische Untergrund» (NSU) war eine Terrorzelle, bestehend aus Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, die von 2000 an jahrelang unerkannt zehn Morde in ganz Deutschland verübte, fünf davon in Bayern.

Ihre Opfer waren neun Gewerbetreibende türkischer und griechischer Herkunft sowie eine deutsche Polizistin. Mundlos und Böhnhardt verübten zudem zwei Bombenanschläge in Köln mit Dutzenden Verletzten. Die beiden töteten sich 2011, um ihrer Festnahme zu entgehen – erst damit war der NSU aufgeflogen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #3714 (nicht angemeldet)

Ist das ein Programm für die Grünen.

Weiterlesen

16 Interaktionen
Uwe Mundlos (†38)

MEHR IN NEWS

paviane zoo-direktor
4 Interaktionen
Nach Pavian-Tötung
Ali Laridschani
Veränderung
Krieg Ukraine
2 Interaktionen
Über 29'000
Blaulicht
Im Tessin

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Shon Weissman Fortuna Düsseldorf
«Bomben auf Gaza»
teaser
Million futsch!
Helene Fischer Konzert
2 Interaktionen
Happy Birthday
Frauke Brosius-Gersdorf
3 Interaktionen
Deutschland