Die Lawinengefahr in den österreichischen Alpen wird stündlich grösser, auch in Bayern rechnen die Meteorologen mit noch mehr Schnee.
Bundesheer-Soldaten schippen Schnee von dem Dach eines Hauses.
Die Wetterlage in den österreichischen Alpen hat sich durch neue Schneefälle weiter verschärft. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Bayern und Österreich wurde in einigen Teilen die höchste Lawinenwarnstufe ausgerufen.
  • Es werden noch weitere teils ergiebige Schneefälle erwartet.

Die Wetterlage in Bayern und Österreich wird vielerorts zu einer immer grösseren Bedrohung. Nachdem am Dienstag bereits in einigen Teilen der Steiermark die höchste Lawinenwarnstufe ausgerufen wurde, gilt dies seit Mittwoch auch in den Ybbstaler Alpen in Niederösterreich. «Das Risiko von grossen Lawinenabgängen ist sehr, sehr hoch», sagte der Leiter des Katastrophenschutzes der Steiermark, Harald Eitner, der Deutschen Presse-Agentur.

Erwartet werden sowohl für grosse Teile Österreichs als auch für Bayern weitere teils ergiebige Schneefälle. Die Behörden rechnen daher damit, dass noch mehr Strassen gesperrt werden müssen. Im oberbayerischen Landkreis Miesbach sowie in den steirischen Gemeinden Pölstal, Hohentauern und Pusterwald wurde Katastrophenalarm ausgerufen. In den bayerischen Alpengebieten gilt flächendeckend die zweithöchste Lawinenwarnstufe.

Unnötige Aktivitäten im freien Gelände unterlassen

Bei der höchsten Lawinenwarnstufe besteht die Gefahr, dass sich spontan viele sehr grosse oder auch extrem grosse Lawinen lösen können – und das auch in mässig steilem Gelände. Der stellvertretende Landeschef der Steiermark, Michael Schickhofer, riet am Dienstagabend allen Bürgern und Touristen, an sicheren Orten zu bleiben, Absperrungen ernst zu nehmen und unnötige Aktivitäten im freien Gelände zu unterlassen.

Das bayerische Forstamt wies darauf hin, dass Bäume durch die schwere Schneelast umstürzen oder abbrechen können. Vor allem im Süden und Südosten Bayerns sollten sich die Bürger daher möglichst nicht im Wald aufhalten und unter Bäumen generell vorsichtig sein.

Schulfrei in vielen Landkreisen

In vielen Landkreisen in Bayern haben die Kinder weiter schulfrei. In Bad Wörishofen sperrte die Stadt vorübergehend die Eissporthalle wegen Einsturzgefahr. Durch den Schnee auf dem Dach der Halle sei die zugelassene Dachlast deutlich überschritten. Wegen des starken Windes sei eine Räumung des Daches vorläufig nicht möglich. Mindestens bis Mittwoch sollte die Eishalle daher geschlossen bleiben.

In der Steiermark wird derweil beraten, in welchen Gebieten die Menschen ihre Häuser und Höfe verlassen müssen. Katastrophenschützer Eitner erklärte, dass in dem österreichischen Bundesland derzeit rund 280 Gebäude von möglichen Lawinen bedroht seien, weil sie in sogenannten Roten Zonen liegen. Damit sind Areale gemeint, die erfahrungsgemäss von Lawinen erreicht werden können.

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