Gerettete Flüchtlinge sitzen nun seit fünf Tagen auf einem tunesischen Versorgungsschiff fest. Italien und Malta weigern sich, die Migranten aufzunehmen.
Bereits beim Schiff «Aquarius» im Juni weigerten sich die Länder, die zahlreichen Flüchtlinge aufzunehmen.
Bereits beim Schiff «Aquarius» im Juni weigerten sich die Länder, die zahlreichen Flüchtlinge aufzunehmen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf einem tunesischen Versorgungsschiff sitzen seit fünf Tagen mehrere Flüchtlinge fest.
  • Italien und Malta weigern sich, die geretteten Migranten aufzunehmen.

Gerettete Flüchtlinge haben am Mittwoch bereits den fünften Tag auf einem Schiff im Mittelmeer festgesessen. Die Flüchtlinge seien bereits am Freitag von der libyschen Küste in Richtung Italien losgefahren, berichtete ein Sprecher des tunesischen Verteidigungsministeriums.

Nachdem ihrem Boot der Sprit ausgegangen sei, habe ein tunesisches Versorgungsschiff die Migranten aufgenommen. Die Behörden in Italien und Malta verweigerten ihre Aufnahmen, nach Darstellung des Sprechers lehnten die Migranten es ab, nach Tunesien gebracht zu werden.

Hilfsorganisation wiederspricht

Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch berichtete dagegen davon, dass 40 Menschen an Bord der «Sarost 5» Opfer einer politischen Blockade seien. Sea-Watch berief sich dabei offensichtlich auch auf Informationen von Aktivisten der Gruppe «Alarm Phone», die Tunesien vorwerfen, die Migranten nicht an Land zu lassen. Die Trackingseite marinetraffic.com verortete die «Sarost 5» am Mittwochnachmittag nur wenige Kilometer vor der südtunesischen Mittelmeerküste.

Die neue Populisten-Regierung in Rom hatte mehrmals Schiffe mit geretteten Flüchtlingen im Mittelmeer blockiert oder sie gar nicht erst in italienische Häfen einfahren lassen. Auch der Mittelmeerstaat Malta lehnte die Aufnahme mehrfach ab.

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