Das Puschkin-Kunstmuseum in Moskau erhält im Zuge politischer Repressionen im Land eine neue Führung. Neue Direktorin des Museums werde Jelisaweta Lichatschowa, teilte das Kulturministerium in Moskau am Dienstag mit.
Zwei Besucherinnen schauen sich die Sammlung des Staatlichen Puschkin-Museums in Moskau an. Nach der Öffnung der Museen kündigte Bürgermeister Sergej Sobjanin weitere Lockerungen an. Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
Zwei Besucherinnen schauen sich die Sammlung des Staatlichen Puschkin-Museums in Moskau an. Nach der Öffnung der Museen kündigte Bürgermeister Sergej Sobjanin weitere Lockerungen an. Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko

Das Wichtigste in Kürze

  • Die bekannte Kunstwissenschaftlerin Marina Loschak, die die international geschätzte Einrichtung zehn Jahre lang geleitet hat, geht demnach «auf eigenen Wunsch».
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Der Vertrag mit der aus dem ukrainischen Odessa gebürtigen Museumsdirektorin wäre am 2. April ausgelaufen. Anfang Februar wurde bereits die Führung der berühmten Tretjakow-Galerie ausgewechselt und mit der Tochter eines Geheimdienstgenerals besetzt.

Die neue Puschkin-Direktorin Lichatschowa leitete bislang das Schtschusew-Museum für Architektur in Moskau. Die 44-Jährige ist studierte Kunstwissenschaftlerin, hat vor allem im Bereich Architektur gearbeitet. Das Puschkin-Museum hat eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Russlands mit Gemälden und Skulpturen der europäischen und aussereuropäischen Kulturgeschichte. Dort liegt auch Beutekunst aus dem Zweiten Weltkrieg, die die Rote Armee von Deutschland in die Sowjetunion gebracht hatte.

Die bisherige Museumsdirektorin Loschak galt als gut vernetzt und hatte auch die Ausstellungstätigkeit des Puschkin-Museums stark modernisiert. Allerdings gab es schon längere Zeit Spekulationen um eine Ablösung der renommierten Expertin, die im Ruf steht, nicht auf Linie der antiliberalen Kulturpolitik des Landes zu sein. Loschaks Tochter Anna Mongait arbeitet als Journalistin beim Sender TV Rain. Sowohl der Sender als auch Mongait selbst wurden als «ausländischer Agent» eingestuft. Die Tätigkeit von TV Rain ist in Russland verboten.

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