Auf der Insel Madagaskar entdeckten Forscher eine neue fleischfressende Pflanze, welche mit ihren behaarten und dünnen Blättern an eine Spinne erinnert.
Pflanze
Die fleischfressende Pflanze Drosera arachnoides am Wuchsort auf Madagaskar. - sda - Aina Razanatsima
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Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher entdeckten auf Madagaskar eine neue fleischfressende Pflanze.
  • Die langen, dünnen und behaarten Blätter erinnern an eine Spinne.
  • Deswegen bekam sie nun den Namen Drosera arachnoides (spinnenartiger Sonnentau).

Ein internationales Forscherteam mit Experten aus München hat auf Madagaskar eine neue fleischfressende Pflanze entdeckt. Sie ähnelt mit länglichen, dünnen, behaarten Blättern einer Spinne. Sie bekam den Namen Drosera arachnoides, spinnenartiger Sonnentau. Das teilte die Botanische Staatssammlung München am Donnerstag mit.

«Es handelt sich um die erste neu beschriebene fleischfressende Pflanze von der Insel seit über 40 Jahren». Gab der Botaniker und Kurator, Andreas Fleischmann, bekannt.

Die Ergebnisse hat das Forschungs-Team aus München, Madagaskar, Brasilien und Frankreich in der Fachzeitschrift «Plant Ecology and Evolution» veröffentlicht. Die Pflanze kommt nur auf Madagaskar vor. Bisher waren dort fünf Sonnentau-Arten bekannt.

Die neue Art wurde in der Liste der Internationalen Naturschutzkommission (IUCN) als gefährdet eingestuft. Die Pflanze ist 2,5 - 6 Zentimeter gross und wächst an feuchten Felsen eines Wasserfalls im Osten der Insel.

Neuentdeckung ist eine Sonnentau-Art

«Bei dem kleinen neuen Sonnentau Drosera arachnoides handelt es sich nicht um den sagenumwobenen Menschenfressenden Baum Ya-te-veo», sagte Fleischmann. Diesen Baum soll es im 19. Jahrhundert im Landesinneren von Madagaskar gegeben haben. Mythen zufolge brachten Ureinwohner dem Baum Menschenopfer.

Der Sonnentau ist mit 250 Arten die weltgrösste Gruppe fleischfressender Pflanzen. Die meist leuchtend roten Tentakeln scheiden klebrige Schleimtröpfchen aus - tödliche Lockfallen für Tiere wie fliegende Insekten. Teils können sich Tentakel oder Blätter um die Beute krümmen, die schliesslich erstickt. Die Nährstoffe aus der tierischen Mahlzeit kompensieren die Nährstoffarmut der Böden, auf denen die allermeisten fleischfressenden Pflanzen vorkommen.

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