Europas Navi-System Galileo ist komplett ausgefallen. Eine Begründung von offizieller Seite gibt es bisher nicht.
Galileo GPS Europa
Im Unterschied zu GPS und anderen Systemen ist für Galileo ein Authentifizierungsdienst vorgesehen, um die Übermittlung manipulierter oder gefälschter Positionsdaten zu vermeiden. Foto: Pierre Carril/ESA/ - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das europäische Navi-System Galileo ist zurzeit komplett down.
  • Über den Grund oder die mögliche Länge des Systemausfalls ist bisher nichts bekannt.
  • Das Navi-System Galileo ist Europas Gegenprojekt zu GPS.

Galileo, die europäische Alternative zu GPS, funktioniert derzeit nicht. Seit Freitag ist das Navigationssystem ausgefallen, wie der Betreiber aus seiner Website mitteilt. Offenbar ist Galileo so unbekannt, dass die breite Öffentlichkeit nicht bemerkt hat, dass die Systeme schon seit Tagen down sind.

Über 22 Satelliten haben vor drei Tagen aufgehört Signale über ihre eigene Position im Orbit zu senden. Wenn die Satelliten nicht wissen, wo sie stehen, dann wissen Navi-Geräte auf der Erde nichts über die eigene Position.

Ursache bisher unklar

Die European GNSS Agency (GSA) hatte bereits am 11. Juli vor Störungen gewarnt. In einer am Samstag veröffentlichten Mitteilung wurde daraufhin bekannt gegeben, dass das System komplett ausgefallen sei. Die Signale der Navigationssatelliten könnten bis auf Weiteres nicht verwendet werden, so GSA.

Eine offizielle Stellungnahme zur Ursache für den Ausfall gibt es bisher nicht. Allerdings berichtet InsideGNSS, dass es zu Problemen bei einer Station in Italien gekommen sei. Die Verantwortlichen würden derzeit an der Wiederherstellung arbeiten.

Galileo ist teuer und kam verspätet

Galileo hätte eigentlich im Jahr 2008 in Vollbetrieb gehen sollen. Es kam jedoch zu mehreren Verzögerungen und der Betrieb wurde erst 2016 aufgenommen. Das System ist wesentlich teurer geworden, als geplant war.

Statt zwischen 2,2 bis 2,9 Milliarden Euro soll es nun 7,2 Milliarden kosten. Für den Betrieb kommen weitere 3 Milliarden hinzu. 2020 sollen die letzten der insgesamt 30 Satelliten ins All gebracht werden.

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