Ein Polizei-Chef ruft beim Notruf an, doch der Beamte kennt seinen Namen nicht! Der Chef staucht seinen Untergebenen gehörig zusammen – und wurde nun versetzt.
Der aufgezeichnete Anruf.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Polizei-Chef rief vor rund zwei Monaten beim Notruf an.
  • Doch der Beamte erkennt ihn nicht beim Namen – und wird daraufhin zur Schnecke gemacht.

Kein guter Tag für diesen Österreichischen Beamten! Als er das Notruf-Telefon abnimmt, meldet sich ein Mann: «Ja, Alex Gaisch. Guten Abend, Servus Grüss Dich! Hallo?». Der Notruf-Polizist ist offensichtlich verwirrt und weiss nicht, was er jetzt mit dieser unerwarteten Begrüssung anfangen soll.

«Ja Alexander Gaisch, kennst Du mi jetzt oder ned?», meint der unbekannte Anrufer. Der Polizist verneint. Denn er weiss wirklich nicht, dass am anderen Ende der Leitung sein Chef sitzt.

Drohung mit Disziplinarverfahren

Alexander Gaisch, seines Zeichens Landespolizeidirektor-Stellvertreter der Steiermark, ist sichtlich gekränkt. Zwei Minuten lang macht er den jungen Polizisten daraufhin zur Schnecke und bestellt ihn am Montag um 8.00 Uhr zum Rapport. Sollte er dann nicht alle Führungskräfte der Landespolizeidirektion nennen können, blühe ihm ein Disziplinarverfahren.

alex gaisch polizei notruf
(Jetzt nicht mehr) Landespolizeidirektor Stellvertreter Alexander Gaisch. - Landespolizeidirektion

Der Notruf-Polizist bleibt jedoch auch nach der Drohung cool. «Ja, sagen S mir jetzt, was Sie brauchen?» Nachdem sich der mit dem Titel Hofrat geehrte Top-Beamte noch darüber auslässt, dass man jetzt bereits fünf Minuten telefoniert habe, kommt er zum Punkt. Ein Feuerwerk habe stattgefunden, eine Streife soll prüfen, ob es angemeldet war.

Fall wird zum Politikum

Blöd für Herrn Hofrat Gaisch: Das Telefonat wurde aufzeichnet. Das Wochenblatt «Falter» veröffentlichte den Wutausbruch rund zwei Monate später. Die Medienstelle der Polizei bestätigte die Echtheit, wollte sich aber weiter nicht äussern. Ein Sprecher bat um Verständnis, da es sich auch um seinen Vorgesetzten handelt.

Nach der Veröffentlichung reagiert nun die Politik. Das österreichische Innenministerium hat eine Untersuchung eingeleitet. Gaisch wurde versetzt, Landespolizeidirektor-Stellvertreter ist er vorübergehend nicht mehr.

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