Name des Mannes setzt sich in Deutschland nach Heirat durch
Von wegen Frauenemanzipation: In Deutschland wählen noch immer drei Viertel aller Verheirateten den Namen des Mannes.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei drei von vier Ehen in Deutschland setzt sich der Nachname des Mannes durch.
- Acht Prozent der Verheirateten wählen den Doppelnamen.
Noch immer wird bei drei von vier Eheschliessungen der Nachname des Mannes zum gemeinsamen Namen. Das ergab eine heute Mittwoch in Wiesbaden (D) veröffentlichte Auswertung der Daten von 174 Standesämtern durch die Gesellschaft für Deutsche Sprache (GfdS). Demnach sank der Anteil in den vergangenen Jahrzehnten zwar deutlich, blieb aber hoch.
Den Angaben zufolge wurde 1976 der Name des Mannes nach der Heirat nahezu immer (98 Prozent) zum gemeinsamen Ehenamen. 2016 war dieser Wert auf rund 75 Prozent gesunken. Zugleich entschieden sich sechs Prozent der Paare dazu, gemeinsam den Nachnamen der Frau anzunehmen.
Acht Prozent wählen Doppelnamen
In zwölf Prozent der Fälle behielten beide Partner die ursprünglichen Namen. Acht Prozent der Heiratenden wählten einen Doppelnamen. Für ihre Studie erhielt die GfdS nach eigenen Angaben detaillierte Daten von 174 Standesämtern für die Jahre 1976, 1986, 1996, 2006 und 2016. Damit wurden rund 20'000 Eheschliessungen pro Erhebungsjahr abgedeckt.
Insgesamt heirateten laut Statistischem Bundesamt 1976 rund 510'000 Paare, 2016 lag die Zahl der Eheschliessungen demnach bei etwa 410'000.
Nach Angaben der GfdS wird die Entscheidung zur Wahl des Ehenamens von vielfältigen Erwägungen beeinflusst. Gerade Kinder führen demnach dazu, dass ein gemeinsamer Name gewünscht wird. Die Entscheidung für den Namen des Mannes werde dabei oft mit Tradition begründet, hiess es. Aber auch die «Ästhetik» sei ein häufiges Kriterium bei der Wahl.
