Nach Tod von Queen Elizabeth boomen Royal-Verschwörungen

Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. tummeln sich im Internet allerlei Verschwörungstheorien rund um die Royals.

So auch auf dem Videoportal Tiktok – dort erleben wirre Behauptungen zur Königsfamilie einen regelrechten Boom. Einige Beispiele: Charles soll Diana umgebracht haben, damit er Camilla heiraten kann. Die Queen soll Dianas Tod geplant haben, weil sie dem Ruf der Familie schadete.

Der koreanische Pop-Star Jungkook soll eine Reinkarnation von Diana sein. Und zwar, weil er einen Tag nach ihrem Tod geboren wurde und heute gleich gross ist wie sie. Diana hatte eine Romanze mit Charles' Bruder Edward und Prinz Harry ist eigentlich der Sohn von ihrem Reitlehrer.

Solche und noch viele andere haltlose Geschichten werden gut geklickt – und von den Teenagern auf Tiktok oft auch geglaubt. Das zeigt ein Blick in die Kommentarspalten. «Es ist so krass, dass ich weiss, was passiert ist», schreibt ein Nutzer. Und einer meint gar: «Ich glaube nicht, dass Diana tot ist!»

Für Verschwörungstheorie-Experte Marko Kovic kommt der Boom wenig überraschend. «Der Tod von Prominenten ist oft ein Trigger-Anlass für Gerüchte und Verschwörungstheorien.» Kommt hinzu: Auf der Welt gebe es kaum eine prominentere Person als Queen Elizabeth.

Dass ausgerechnet junge Menschen derzeit oft auf diese Falschinformationen hereinfallen, habe einen einfachen Grund: «Viele kommen erst jetzt nach dem Tod der Queen mit Verschwörungstheorien rund um Prinzessin Diana in Kontakt.»

Zudem sei Diana heute noch genauso faszinierend wie damals. «Eine tragische Figur, die in ihrer Ehe mit dem heutigen König Charles nie glücklich wurde. Und dann, als sie ihr Glück fang, starb sie abrupt.» Das sei rein menschlich bis heute noch eine sehr berührende Geschichte.

Doch grundsätzlich sei es sehr schwierig, ernstgemeinte Verschwörung-Videos von sogenannten «Shitpostings» (Deutsch: Sch**ss-Beiträgen) zu unterscheiden. Bei letzterem handelt es sich um Videos, in denen sich Nutzer lediglich einen Spass erlauben.

«Die Grenzen verschwimmen. Aber in der Summe bleiben die Verschwörungstheorien eben doch hängen», auch wenn es nur Spass sei. Darum gilt laut Kovic: «Auf Tiktok sollte man sich zweimal überlegen, was man liked und teilt.»