In Berlin ist am Mittwoch ein Syrer festgenommen worden. Der Mann soll in der Hauptstadt Damaskus eine Granate auf Zivilisten abgefeuert haben.
Polizei Berlin
Die Berliner Polizei im Einsatz. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polizei hat in Deutschlands Hauptstadt Berlin einen Syrer festgenommen.
  • Dem Mann werden Kriegsverbrechen, Mord und Körperverletzung vorgeworfen.
  • Laut Bundesanwaltschaft hat er mit einer Granate auf Zivilisten geschossen.

Wegen Kriegsverbrechen, Mord und Körperverletzung in Syrien haben die deutschen Behörden am Mittwoch einen Mann in Berlin festnehmen lassen.

Er soll im März 2014 auf einem Platz in Damaskus aus einer Panzerabwehrwaffe eine Granate in eine Menschenmenge abgefeuert haben. Das geht aus den Angaben der Bundesanwaltschaft hervor.

Opfer waren Zivilisten

Mindestens sieben Menschen kamen demnach ums Leben. Wenigstens drei seien schwer verletzt worden, darunter ein sechsjähriges Kind. Es habe sich um Zivilisten gehandelt, die auf Lebensmittelpakete des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten warteten.

Syrien
Zerstörte Gebäude nach einem Luftangriff in einem syrischen Dorf. (Archivbild) - dpa

Der beschuldigte Syrer war zu der Zeit Mitglied der Gruppierung «Free Palestine Movement», wie die Behörde in Karlsruhe mitteilte. Zuvor habe er der «Volksfront zur Befreiung Palästinas Generalkommando» angehört.

Diese bewaffneten Milizen hätten im Auftrag des syrischen Regimes Kontrolle über den betroffenen Stadtteil von Damaskus ausgeübt. Er entstand aus einem palästinensischen Flüchtlingslager. Zwischenzeitlich sei dieser vollständig abgeriegelt gewesen. Mangel an Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung war die Folge.

Wohnung des Beschuldigten durchsucht

Die deutsche Bundesanwaltschaft wirft dem Mann Kriegsverbrechen, Mord in sieben Fällen und gefährliche Körperverletzung in drei Fällen vor. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs sollte noch am Mittwoch entscheiden, ob er in Untersuchungshaft kommt.

Beamte des Landeskriminalamtes Berlin hätten bei dem Zugriff am Morgen auch die Wohnung des Beschuldigten in der Bundeshauptstadt durchsucht.

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