Mussolinis Sommerresidenz in Riccione wird versteigert
Die frühere Sommerresidenz Benito Mussolinis in Riccione wird vom privaten Eigentümer, einer Bankenstiftung, laut Gemeinderat versteigert.

Die frühere Sommerresidenz des italienischen Diktators Benito Mussolini im Badeort Riccione kommt unter den Hammer. Wie der Gemeinderat mitteilte, hat der private Eigentümer, eine Bankenstiftung, beschlossen, die Villa an den Meistbietenden zu verkaufen.
Die Stadt Riccione zeigte Interesse, das Gebäude selbst zu erwerben. Für den Verkauf läuft ein offizielles Ausschreibungsverfahren. Ab dem 30. Oktober können Interessierte die Unterlagen beim Notar einsehen, Gebote müssen bis zum 22. Dezember eingereicht werden.
Das Haus, 1893 als «Villa Margherita» erbaut, war 1934 von Mussolinis Ehefrau Rachele gekauft worden. Nach dem Krieg ging es in Staatsbesitz über und wurde später der Stiftung Carim übertragen. Nach einer Restaurierung öffnete die Villa des früheren «Duce» 2005 wieder als Ausstellungsraum für Kunst und Kultur.
Streit um Auktion
Politisch sorgt die Auktion für Streit. Die Partei Fratelli d'Italia von Premierministerin Giorgia Meloni fordert, dass der historische Name «Villa Mussolini» beibehalten wird.
Die Villa sei Teil der Geschichte der Stadt und solle als Museum über Riccione im 20. Jahrhundert dienen. Vertreter der Stadt betonten dagegen den kulturellen Wert des Gebäudes und seine Bedeutung als Zentrum für Kunstausstellungen.
Die Vizebürgermeisterin Sandra Villa erklärte, man wolle das künstlerische Profil der Villa weiter stärken. Eine FdI-Abgeordnete aus Riccione warnte hingegen vor einer «Cancel Culture» durch eine mögliche Umbenennung.