Ein 68-Jähriger Arzt soll in München Patienten Cannabis ohne einen medizinischen Grund verschrieben haben. Dafür liess er sich schmieren.
Hanfpflanze
Hanfpflanze - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 68-Jähriger Arzt soll für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis.
  • Er liess sich von Patienten bezahlen, um ihnen Marihuana zu verschreiben.

Ein Münchner Arzt soll für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Er verschrieb in über 500 Fällen ohne medizinischen Grund Marihuana für Patienten.

Das Landgericht München verurteilte den 68-jährigen Rolf M. am Mittwoch wegen des gewerbsmässigen Verschreibens von Betäubungsmitteln und wegen Besitzes einer Pistole. Ausserdem darf er nicht mehr als Arzt tätig sein. Auch sein Verdienst in Höhe von 47'700 Euro wurde einkassiert. Das sind rund 50'000 Franken.

Arzt verschrieb Cannabis gegen Schmiergeld

M. soll von März 2017 bis Oktober 2018 seine Geschäfte betrieben haben, um sich so eine Einnahmequelle zu sichern. Für die jeweils erste Verschreibung des Cannabis kassierte er bis zu 150 Euro, für die Folgeverschreibungen je 60 Euro. Das wären 160 und 64 Franken.

Mit seinen Patienten traf er sich demnach teilweise in Restaurants und Cafés und stellte dort auch die Rezepte aus. Zugunsten des nicht vorbestraften Mediziners wertete das Gericht, dass er Reue zeigte und freiwillig auf seine Approbation verzichtete.

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