Moskaus Bürgermeister beklagt: Es gibt zu viele Impfmuffel
«Die Menschen werden weiter krank, sterben weiter und wollen gleichzeitig nicht geimpft werden.» Sergej Sobjanin kritisiert die Impfmuffel Russlands.

Das Wichtigste in Kürze
- Sergej Sobjanin hat ein zu langsames Tempo bei den Coronaimpfungen eingeräumt.
- In Moskau wurden erst 1,3 Millionen Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat ein zu langsames Tempo bei den Impfungen gegen das Coronavirus eingeräumt. Die Millionen-Metropole sei die weltweit erste Stadt gewesen, die mit Massenimpfungen begonnen habe. Dies sagte er in einem am Freitag in seinem Blog veröffentlichten Video.
«Der Anteil der geimpften Menschen in Moskau ist geringer als in jeder europäischen Hauptstadt.» Die russische Hauptstadt habe alle Voraussetzungen für einfache und kostenlose Impfungen geschaffen. Doch die Menschen lehnten es ab. «Das ist eine Schande», meinte Sobjanin.
«Die Menschen werden weiter krank, sterben weiter und wollen gleichzeitig nicht geimpft werden.»

In Europas grösster Stadt wurden bislang erst mehr als 1,3 Millionen Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das sind weniger als zehn Prozent der Einwohner. Beim gegenwärtigen Tempo würde es Jahre dauern, um das angestrebte Ziel zu erreichen, 60 Prozent der Bevölkerung zu schützen. Experten gehen davon aus, dass viele nach überstandener Erkrankung immun sein dürften.
Umfragen zufolge lehnen viele Russen die im eigenen Land entwickelten Vakzine ab. Viele haben Zweifel, ob die Impfmittel überhaupt sicher seien. Sputnik V ist bereits seit neun Monaten auf dem russischen Markt und in fast 70 Staaten registriert.
Die EMA prüft eine Zulassung für die EU. In Moskau wird die Spritze bereits seit Dezember in Polikliniken, aber auch in grossen Einkaufszentren verabreicht. Geimpft wird neuerdings auch in Parks.