Der Anwalt des Tatverdächtigen im Mordfall Walter Lübcke (†65) hat eine Anzeige gegen Unbekannt gestellt – wegen Geheimnisverrats.
Walter Lübcke
Vor gut einem Monat wurde der deutsche CDU-Politiker Walter Lübcke im Alter von 65 Jahren erschossen. Der mutmassliche Täter ist ein polizeibekannter Rechtsextremer. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Walter Lübcke wurde am 2. Juni durch einen Kopfschuss erschossen.
  • Zunächst gestand Stephan E. den Mord, hat nun aber sein Geständnis widerrufen.
  • Nun hat der Anwalt des Tatverdächtigen Strafanzeige erstatten.

Nach Berichten über das widerrufene Geständnis im Mordfall Lübcke hat der Anwalt des Hauptverdächtigen Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Geheimnisverrats erstattet.

Mordfall Walter Lübcke
Stephan E., Tatverdächtiger im Fall des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, wird am 02.07.19 nach einem Haftprüfungstermin beim Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe (D) zu einem Hubschrauber gebracht. - dpa

Verschiedenen Medienberichten nach zu urteilen, verfügten Redaktionen mehrerer deutscher Medien über Informationen zu dem widerrufenen Geständnis, «die nach Lage der Dinge nur aus der Originalen Ermittlungsakte der Generalbundesanwaltschaft stammen können», teilte der Dresdner Jurist Frank Hanning am Montag auf seiner Webseite mit.

Leck bei den Ermittlern

Er vermutet ein Leck bei den Ermittlern: «Es muss jemanden innerhalb der Ermittlungsbehörden geben, der diese Informationen gezielt an die Öffentlichkeit bringt.»

Man wolle nicht hinnehmen, dass die Öffentlichkeit geheime Akteninhalte kenne, so der Anwalt. Am Montag habe er Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe gestellt. Zunächst hatte der «Spiegel» darüber berichtet.

Der Rechercheverbund aus «Süddeutscher Zeitung» («SZ»), NDR und WDR hatte zuerst über Details aus dem Geständnis berichtet, das der Tatverdächtige Stephan E. vergangene Woche widerrufen hatte.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Spiegel