Seit Tagen warten Menschen an Bord zweier Seenotrettungsschiffe auf die Zuweisung eines Hafens. Das Uno-Flüchtlingswerk drängt zu einer schnellen Lösung.
Rettungsaktion von Sea-Watch im Mittelmeer.
Das Schiff Sea-Watch 3 vor der libyschen Küste. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Tagen befinden sich zwei Seenotrettungsschiffe auf der Suche nach einem Hafen.
  • Es droht nun auch schlechtes Wetter.
  • Das Uno-Flüchtlingswerk ruft zu einer raschen Lösung auf.

Das UN-Flüchtlingswerk hat zu einer schnellen Lösung für zwei Schiffe deutscher Hilfsorganisationen mit 49 Migranten an Bord aufgerufen. Wegen schlechten Wetters würde sich die Lage an Bord wahrscheinlich verschärfen, teilte UNHCR am Montag mit. Die Schiffe der Organisationen Sea-Watch (Berlin) und Sea-Eye (Regensburg) warten seit Tagen auf dem Mittelmeer auf die Zuweisung eines Hafens.

Der Einsatzleiter auf dem Schiff «Sea-Watch 3», Philipp Hahn, sagte, die 32 Menschen an Bord seien im «Überlebensmodus». «Die nächsten Tage werden der Wind stärker und die Wellen stärker», sagte er der Deutschen Presse-Agentur weiter. Die Menschen seien im Schiffsinneren eingeschlossen.

32 Menschen gerettet

Sea-Watch hatte die Migranten am 22. Dezember vor der libyschen Küste gerettet. 32 Migranten, darunter vier Frauen und drei Kinder, seien an Bord, zudem zehn deutsche Crewmitglieder und Helfer.

Daneben wartet auch die Regensburger Organisation Sea-Eye mit 17 Migranten an Bord auf ein Signal zum Anlanden.

Das maltesische Militär rettete indes 180 Migranten von mehreren Booten. Sie sollen in Malta an Land gehen, teilten die Streitkräfte mit.

Seit Italien die Häfen für private Seenotretter geschlossen hat, kommen wesentlich weniger Migranten in Europa an. Mehr als 2240 Menschen sind in diesem Jahr allerdings bei der Flucht über das Mittelmeer gestorben oder werden vermisst. Die EU-Staaten werden sich nicht darüber einig, wie sie Bootsflüchtlinge in Europa verteilen sollen.

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