Mensch in Bayern mit Borna-Virus infiziert
Der Borna-Virus löst bei Menschen oft eine Hirnentzündung mit tödlichem Verlauf aus. Nun wurden in Bayern jüngst eine weitere Infektion bekannt.

Der Erreger kommt üblicherweise in der Feldspitzmaus vor. Beim Menschen löst er eine oft tödlich verlaufende Hirnentzündung aus. Nun gibt es einen weiteren Fall in Bayern. In Bayern ist eine sehr seltene Infektion mit dem Borna-Virus nachgewiesen worden.
Betroffen sei ein Mensch im Landkreis Weissenburg-Gunzenhausen, teilte das Landratsamt in Weissenburg am Dienstag mit. Nähere Angaben zum Infizierten machte die Behörde nicht. Der Erreger löst eine Hirnentzündung aus, die in nahezu allen Fällen tödlich endet. Überlebende behalten meist schwerste Folgeschäden.
Kontakt mit Spitzmäusen sollte gemieden werden
Gesundheitsamt und Veterinäramt seien intensiv mit der Klärung des Infektionsweges befasst, hiess es zum aktuellen Fall. Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) kommt in der Feldspitzmaus vor. Die Tiere scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus. Darüber können sich andere Säugetiere anstecken.
Um sich vor einer Infektion zu schützen, rät das LGL, den Kontakt mit Spitzmäusen und ihren Ausscheidungen zu meiden. Lebende oder tote Tiere sollten nicht mit blossen Händen berührt werden.
Der Erreger ist bei Tieren seit langem bekannt. Erst seit 2018 ist nachgewiesen, dass BoDV-1 auch auf den Menschen übertragbar ist und dabei meist tödliche Gehirnentzündungen verursacht. Das Robert Koch-Institut geht von zwei bis sechs Erkrankungen jährlich in Deutschland aus, Bayern ist dabei besonders betroffen.