Über eine Million italienische Familien mit niedrigem Einkommen bekommen eine einmalige Extrazahlung von der Regierung.
Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin von Italien, beantwortet die Fragen der Journalisten während ihrer Pressekonferenz zum Jahresende. Vor rund zwei Monaten unterzeichneten Italiens ultrarechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Albaniens Regierungschef Edi Rama eine Absichtserklärung, die die Errichtung der Aufnahmezentren vorsieht. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa
Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin von Italien. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/Andrew Medichini

In Italien bekommen mehr als eine Million Familien mit niedrigem Einkommen eine einmalige staatliche Extrazahlung von 100 Euro. Dies geht aus einem Erlass der Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hervor. Dieser wurde am Mittwoch zum 1. Mai veröffentlicht.

Das Geld geht an Familien mit mindestens einem unterhaltspflichtigen Kind, die nur über ein einziges Einkommen von weniger als 28'000 Euro pro Jahr verfügen. Die Gesamtkosten der Sonderleistung werden von der Regierung auf etwa 100 Millionen Euro beziffert. Wegen der angespannten Haushaltslage wurde die Auszahlung von der Koalition aus drei Rechtsparteien auf nächstes Jahr verschoben.

Verschiebung und politischer Hintergrund

Ursprünglich hätte der Bonus im Dezember kommen sollen, jetzt wird es Januar 2025. Kritiker sehen einen Zusammenhang mit der Europawahl im Juni. Meloni tritt dann für ihre Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) als Spitzenkandidatin an.

Unabhängig vom Ausgang will sie aber nicht ins Europaparlament wechseln. Sondern sie möchte ihr Amt als Regierungschefin behalten. Mit einem Schuldenberg von annähernd drei Billionen Euro gehört Italien zu den am höchsten verschuldeten Ländern in Europa.

Die Neuverschuldung im vergangenen Jahr lag nach jüngsten Zahlen des nationalen Statistikamtes bei 7,4 Prozent. So hoch wie in keinem anderen Land der EU. Vergangene Woche hatten die Abgeordneten der rechten Koalition der Reform der europäischen Schuldenregeln im Parlament von Rom die Zustimmung verweigert.

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