Dutzende Zivilisten harren noch im Stahlwerk Azovstal aus. Doch die Evakuierung muss weiter warten – es gab neue Gefechte.
Stahlwerk Azovstal
Das Stahlwerk Azovstal in der Hafenstadt Mariupol. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende wurden über 120 Zivilisten aus dem belagerten Stahlwerk Azovstal gerettet.
  • Noch immer warten Dutzende Menschen auf ihre Evakuierung.
  • Heute Montag konnte sie aufgrund von neuen Gefechten jedoch nicht fortgesetzt werden.

Eine geplante Rettung von weiteren Zivilisten aus dem belagerten Werk Azovstal in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol ist offenbar gescheitert. «Heute haben uns die russischen Besatzer keine Möglichkeit gegeben, Leute aus Azovstal herauszuholen», sagte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Montagabend im ukrainischen Fernsehen.

Zuvor hatte es Berichte über schwere Bombardierungen und den Beschuss des Werksgeländes aus Schiffskanonen und mit Artillerie gegeben.

Ukraine-Krieg Azovstal
Ukraine-Krieg: Blick auf das Azovstal-Werk in der Hafenstadt Mariupol. - dpa

Bilder zeigten eine dicke schwarze Rauchwolke. Aus Mariupol seien Kyrylenko zufolge aber 56 Menschen in Richtung Regierungsgebiet gefahren. Den Donezker Separatisten zufolge sind zugleich mehr als 200 Menschen nach Besimenne in östlicher Richtung aus der Stadt herausgebracht worden. In der stark zerstörten Hafenstadt mit einst über 400 000 Menschen sollen noch mehr als 100 000 Menschen leben.

Über 120 Zivilisten aus Stahlwerk evakuiert

Am Wochenende waren über 120 Zivilisten aus dem belagerten Werksgelände herausgelangt. Etwa 200 sollen nach ukrainischen Angaben noch dort ausharren. Der Stadtrat kündigte für den Dienstag einen weiteren Evakuierungsversuch an.

Mariupol war unmittelbar nach dem russischen Angriff Ende Februar von russischen Truppen eingeschlossen worden. Einzig das Gelände des Stahlwerks Azovstal steht noch in Teilen unter Kontrolle von ukrainischen Soldaten.

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