Mann in Brüssel erschossen – Streit im Drogenmilieu?
Schüsse in Brüssel fordern erneut ein Todesopfer. Die Regierung reagiert mit verstärkter Polizeipräsenz.

Wieder Schüsse in Brüssel: In der belgischen Hauptstadt ist ein Mann getötet worden. In der vergangenen Nacht seien erneut Schüsse in der Brüsseler Gemeinde Anderlecht abgefeuert worden. Dies sagte eine Polizeisprecherin der belgischen Nachrichtenagentur Belga.
«Es gibt eine tote Person, einen Mann, der noch identifiziert werden muss.» Schon in den vergangenen Tagen war es zu ähnlichen Vorfällen mit Waffengewalt in Brüssel gekommen. Es wird davon ausgegangen, dass die Schüsse im Zuge eines Konflikts zwischen Drogendealern fielen.
Mehr Polizei gegen Drogenhandels-Konflikt
Innenminister Bernard Quintin und Justizministerin Annelies Verlinden kündigten an, mehr Polizisten und Polizistinnen auf den Strassen der Hauptstadt einzusetzen. Man werde gemeinsam mit den Behörden alle notwendigen Massnahmen ergreifen, sagte Quintin.
«Die Strasse gehört den Bewohnern, nicht den Drogenhändlern.» Seine Kabinettskollegin Verlinden sagte: «Wir müssen mit Partnern im Ausland zusammenarbeiten, um dieses Phänomen zu bekämpfen.»
Vierter Vorfall in drei Tagen
Am Donnerstag war ein Mann früh morgens nach Schüssen an einer Brüsseler Metrostation lebensgefährlich verletzt worden. Am Mittwoch waren in der belgischen Hauptstadt vor der Metrostation Clémenceau Schüsse gefallen. Im Anschluss waren bewaffnete, vermummte Männer vermutlich ins U-Bahn-Netz geflohen.
Wegen der Suche der Polizei war der Brüsseler Nahverkehr teils zum Erliegen gekommen. Ebenfalls am Mittwoch waren Belga zufolge zwei Menschen nahe der Innenstadt durch Schüsse leicht verletzt worden. Nach Angaben des Brüsseler Staatsanwalts Julien Moinil sind die wiederholten Vorfälle Teil des Kampfes mehrerer Drogenbanden um die Kontrolle über ein Gebiet, wie Belga berichtete.