Der Sicherheitsrat von Belarus erhält im Todesfall von Alexander Lukaschenko alle Machtbefugnisse. Der Präsident unterschrieb das Dekret am Sonntag.
Der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko
Der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko - BELTA/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alexander Lukaschenko hat die Machtbefugnisse-Übertragung im Falle seines Todes geregelt.
  • Der nationale Sicherheitsrat würde nach seinem Ableben die Kontrolle übernehmen.
  • Spekuliert wird, dass Lukaschenkos ältester Sohn Viktor seine Nachfolge antreten solle.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat für den Fall seines Todes die Übertragung der Machtbefugnisse auf den nationalen Sicherheitsrat angeordnet. Lukaschenko unterschrieb am Sonntag ein entsprechendes Dekret, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

In Belarus könnte zudem der Ausnahmezustand oder sogar das Kriegsrecht verhängt werden. Dies, wenn der 66-Jährige sein Amt nicht mehr ausführen könnte.

Lukaschenko
Belarussischer Präsident Alexander Lukaschenko - BELTA/AFP

Im nationalen Sicherheitsrat, in dem etwa Regierungsmitglieder und Militärs vertreten sind, hat Lukaschenko selbst den Vorsitz. Auch Lukaschenkos ältester Sohn Viktor sitzt in dem Gremium. Es wird spekuliert, dass der 45-Jährige als möglicher Nachfolger seines Vaters in Stellung gebracht werden soll.

Nach der Wahl am 9. August vergangenen Jahres hatten zeitweise Hunderttausende Menschen den Rücktritt Lukaschenkos und Neuwahlen gefordert. Der Autokrat hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Wahlsieger erklären lassen. Die Opposition sieht allerdings Swetlana Tichanowskaja als wahre Siegerin.

Tichanowskaja
Swetlana Tichanowskaja - Lehtikuva/AFP/Archiv

Auch die EU erkennt Lukaschenko nicht mehr als Präsidenten an und hat Sanktionen verhängt. Bei den Demonstrationen gab es Zehntausende Festnahmen, Hunderte Verletzte und mehrere Tote. Zuletzt trauten sich die Menschen nur noch vereinzelt zu kleineren Protestaktionen auf die Strassen.

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