London stimmt Milliarden-Übernahme der Royal Mail zu

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Grossbritannien,

Der nationale Postdienst des Vereinigten Königreichs blickt auf eine 500-jährige Geschichte zurück. Nun fällt das Unternehmen erstmals in ausländische Hände.

Royal Mail
Die Royal Mail wird von einem Tschechen übernommen. (Symbolbild) - keystone

Die britische Regierung stimmt der Übernahme der Royal Mail durch den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky zu. Das bestätigte Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Das hinter Royal Mail stehende Unternehmen International Distribution Services (IDS) soll demnach für 3,6 Milliarden Pfund (rund 4 Mrd. Franken) den Besitzer wechseln.

Zu Übernahme-Vereinbarung gehörten PA zufolge eine Reihe von Zugeständnissen des neuen Mehrheitseigners. So soll der britische Staat eine sogenannte «golden share» an Aktienanteilen behalten. Damit habe sich die Regierung ein Vetorecht in wichtigen Fragen wie dem Standort des Unternehmenssitzes und Weiterverkauf gesichert, so der Bericht.

Zu den Bedingungen gehört laut Berichten die Beibehaltung der einheitlichen Preisgestaltung, einschliesslich der Zustellung von Briefen erster Klasse an sechs Tagen die Woche. Die Mitarbeiter sollen mit zehn Prozent an den Dividenden von Mehrheitseigner Kretinsky beteiligt werden.

Fällt erstmals in ausländische Hände

Es ist das erste Mal, dass der nationale Postdienst in Grossbritannien in ausländische Hände fällt. Die Royal Mail kann auf eine mehr als 500-jährige Geschichte zurückblicken. Gegründet von Heinrich VIII. überbrachten die Boten zunächst nur Korrespondenz des Königs und seines Hofstaats. Doch schon im 17. Jahrhundert wurden die Dienste der königlichen Post für die Öffentlichkeit zugänglich.

Mit der «Penny Black», die das Konterfei Königin Victorias trug, führte die Royal Mail 1840 die erste Briefmarke der Welt ein. Schon damals galten landesweit einheitliche Preise für Sendungen, basierend auf Gewicht. Für den grössten Teil ihrer Geschichte war die Royal Mail im Staatsbesitz. Seit 2013 ist sie ein börsennotiertes Unternehmen. Die Zustimmung der Regierung war wegen der nationalen Bedeutung des Diensts notwendig.

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Kommentare

User #3201 (nicht angemeldet)

Bravo - dann kann CH ihre Post ja g'rad nach China verkaufen. Nein Sorry, es gibt m.E. Betriebe (Grundversorgung!) welche schlichtweg unter die Staatshoheit des jeweiligen Landes gehören und betrieben werden müssen. Ansonsten könnte CH ja die Post mit allem d'rum und d'ran auch grad z.B. an ein chinesisches Investitioskongklamerat verscherberln.

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