Waleri Gerassimow, der neue russische Kommandeur in der Ukraine, stösst nach einer britischen Einschätzung auf Skepsis innerhalb der eigenen Reihen.
Waleri Gerassimow Sergej Schoigu
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (l.), im Gespräch mit Waleri Gerassimow (Archivbild) - Gavriil Grigorov/Sputnik Kremlin/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der neue russische Oberbefehlshaber in der Ukraine stösst in eigenen Reihen auf Kritik.
  • So lege er zu viel Wert darauf, etwa Kleidervorschriften durchzusetzen.
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Der neue russische Oberbefehlshaber in der Ukraine, Waleri Gerassimow, stösst nach britischer Einschätzung in der Truppe und bei der Privatarmee Wagner auf Skepsis.

Der Generalstabschef lege viel Wert darauf, die Disziplin zu erhöhen, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdienstinformationen am Montag mit.

«Die Priorisierung vornehmlich kleiner Vorschriften dürfte die Befürchtungen seiner vielen Skeptiker in Russland bestätigen. Gemeinsam mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu gilt er zunehmend als abgehoben und ihm wird vorgeworfen, auf Präsentation statt Substanz zu setzen.»

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Dabei gehe es Gerassimow etwa um nicht vorschriftsmässige Uniformen, die Nutzung von Mobiltelefonen und zivilen Fahrzeugen sowie nicht der Norm entsprechende Haarschnitte.

Kleinlichkeit stösst auf Skepsis

«Die Massnahmen stossen auf skeptisches Feedback. Den grössten Spott aber gab es dafür, den Standard der Truppenrasur zu verbessern», teilte das britische Ministerium weiter mit. Sowohl Beamte der selbst ernannten Volksrepublik Donezk als auch der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hätten die Massnahmen kritisiert, hiess es.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar vergangenen Jahres unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf.

Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

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