Der Ex-Separatistenführers Igor Girkin bescheinigte Moskau jüngst eine «Krise in der strategischen Planung». London sieht darin einen Beleg, dass es bis in die Führungsebene des Militärs Unstimmigkeiten gibt.
Ukrainische Soldaten inspizieren Mitte November einen beschädigten russischen Panzer in Tschornobajiwka in der Nähe von Cherson.
Ukrainische Soldaten inspizieren Mitte November einen beschädigten russischen Panzer in Tschornobajiwka in der Nähe von Cherson. - Efrem Lukatsky/AP/dpa/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Unstimmigkeiten über die Art der russischen Kriegsführung in der Ukraine sollen nach Einschätzung britischer Geheimdienste bis in die Führungsebene des Militärs reichen.

Kürzliche Kommentare des russischen Ex-Geheimdienstoffiziers und ehemaligen Separatistenführers Igor Girkin seien ein Zeichen für die angespannte Debatte, hiess es am Mittwoch im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Girkin, der unter anderem für den Abschuss eines Passagierflugzeugs über dem Donbass verantwortlich gemacht wird, habe nach eigenen Angaben freiwillig zwei Monate lang in einem Bataillon an der Front in der Ukraine verbracht, hiess es von den Briten. Danach habe er Moskau eine «Krise in der strategischen Planung» bescheinigt. Ausserdem habe er den derzeitigen Fokus des Kremls auf den Aufbau von Verteidigungsstellungen verspottet und deren Nutzen infrage gestellt.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

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