Lime-Deutschlandchef: An fast allen Standorten unterwegs

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Deutschland,

Lime kämpft sich aus der Corona-Krise: Wie viele andere hatte der E-Tretroller-Anbieter den Dienst über Wochen eingestellt. Nun kommen die Roller wieder - zugleich hat das Unternehmen mit der Integration Tausender Fahrzeuge eines Ex-Konkurrenten zu tun.

Lime-Chef Seyfi: «Viel stärker aus der Krise gekommen, als wir gedacht haben.». Foto: Edith Geuppert/dpa
Lime-Chef Seyfi: «Viel stärker aus der Krise gekommen, als wir gedacht haben.». Foto: Edith Geuppert/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die E-Tretroller des Unternehmens Lime sind inzwischen in 13 von 15 deutschen Städten wieder verfügbar.

«Wir haben nach und nach wieder aufgemacht und sind inzwischen an nahezu allen Standorten wieder aktiv», sagte Lime-Deutschlandchef Jashar Seyfi der Deutschen Presse-Agentur.

Noch seien die Nutzerzahlen weit entfernt vom Vorkrisen-Niveu. «Doch wir sind sehr viel stärker aus der Krise gekommen, als wir gedacht haben.»

Neben den Touristen, die in normalen Sommermonaten etwa ein Viertel des Umsatzes ausmachten, fehlten vor allem die Berufspendler. «Viele Menschen arbeiten im Moment von zu Hause aus», sagte Seyfi. «Da fallen besonders morgens und abends zum Feierabend noch einige Fahrten weg.»

Deutlich schneller als bei den E-Tretrollern sei die Nachfrage bei den Leihrädern gestiegen, die sich ebenfalls über die Lime-App mieten lassen. «Das Fahrrad ganz allgemein ist der grosse Gewinner der Corona-Krise», sagte Seyfi.

Wie viele andere Tretroller-Anbieter hatte Lime seinen Dienst während der Corona-Krise vollständig eingestellt. Mitte April ist das Unternehmen zunächst wieder mit kleineren Flotten in den grösseren Städten gestartet. Inzwischen seien von den bundesweit rund 25.000 verfügbaren Fahrzeugen die meisten wieder im Einsatz, hiess es.

Tausende weitere sollen bald hinzukommen: Mitte Juni hatte Lime im Rahmen einer Finanzierungsrunde die Roller und Elektroräder der Marke Jump übernommen, die bis dahin zum Fahrdienstleister Uber gehörten. «Wir sind derzeit damit beschäftigt, alle Fahrzeuge einzusammeln und in unsere Lagerhäuser zu bringen», sagte Seyfi. Wann und wo die in auffälligem rot lackierten E-Fahrzeuge wieder auf die Strasse kommen, sei aber noch offen. So schnell wie möglich sei die Rückkehr der Fahrzeuge aber auch für Berlin geplant, hiess es.

Seit einem Jahr sind E-Tretroller in Deutschland zugelassen und seither gibt es zahlreiche Anbieter auf dem schwer umkämpften Markt. Da Technik und Ausstattung der Roller sich nur geringfügig voneinander unterscheiden, wird der Wettbewerb vor allem über die Flottengrösse und den Preis geführt. Schon länger erwarten deshalb Marktexperten, dass sich viele Anbieter nach und nach wieder zurückziehen werden. Auch Uber scheint es so gegangen zu sein. «Leider hat Jump bei jeder Fahrt einen erheblichen Verlust gemacht und konnte den Betrieb nicht aufrechterhalten», teilte Lime mit.

In den vergangenen Tagen machten zudem Videos in den sozialen Medien die Runde, auf denen zu sehen war, wie Hunderte der roten Fahrräder industriell vernichtet wurden. Fans und Nutzer äusserten sich mit Verweis auf die Nachhaltigkeit empört. Lime selbst habe mit den Vorgängen nichts zu tun gehabt, betonte Seyfi: «Uns war zu keinem Zeitpunkt bekannt, dass Uber die Verschrottung der Fahrräder veranlasst hatte und waren selbst bestürzt, als wir die Videos gesehen haben.»

© dpa-infocom, dpa:200627-99-583447/2

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