Lenker verweigert Kontrolle – weil er nicht an Polizei glaubt
In der Nacht auf Montag verweigerte ein per Haftbefehl gesuchter Mann an der Grenze zur Schweiz die Kontrolle. Der Grund: Er glaubt nicht an die Polizei.

Das Wichtigste in Kürze
- An der Grenze Rheinheim–Zurzach AG kam es kürzlich zu einer kuriosen Polizeikontrolle.
- Ein Mann weigerte sich, den Beamten seine Dokumente auszuhändigen.
- Als sich herausstellte, dass er gesucht wird, verschloss er sich in seinem Fahrzeug.
Eigentlich sollte es eine ganz gewöhnliche Polizeikontrolle werden. Doch was in der Nacht auf Montag passierte, wird den Beamten der deutschen Bundespolizei wohl noch lange in Erinnerung bleiben.
Alles fing damit an, dass sie am Grenzübergang Rheinheim–Zurzach einen Mann anhielt, der in die Schweiz einreisen wollte. Der 57-jährige Deutsche zeigte daraufhin seine schweizerische Aufenthaltsbewilligung vor – allerdings nur durch die halb geöffnete Fensterscheibe.
Aushändigen wollte er das Dokument nicht. Stattdessen verlangte er, die «Beamtenausweise» der Einsatzkräfte zu sehen. Der Mann sei offenbar der Überzeugung, «dass es die Polizei gar nicht geben würde», schreibt die Bundespolizei in ihrer Mitteilung.
Die Polizisten zeigten ihm ihre Dienstausweise. Doch auch dann waren noch weitere Aufforderungen und die Androhung von Zwangsmitteln nötig, ehe er die Aufenthaltsbewilligung aushändigte.
Mann will Alliierte rufen
Bei der Überprüfung wurde dann auch klar, weshalb der 57-Jährige das Dokument nicht richtig zeigen wollte: Es gab gegen ihn nämlich einen Vollstreckungshaftbefehl wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis. Die geforderte Geldstrafe beträgt 840 Euro (805 Franken).
Doch statt zu kooperieren, verschloss der Mann das Fenster und verriegelte das Fahrzeug von innen. Er begann sogar, die Polizisten zu filmen und Videos von ihnen zu machen. Zudem erklärte er, er wolle die Alliierten rufen.
Schliesslich sahen die Einsatzkräfte sich gezwungen, die Seitenscheibe auf der Beifahrerseite einzuschlagen, um den Haftbefehl durchzusetzen. Doch auch das und der Einsatz von Pfefferspray brachte ihnen keinen Erfolg.
Erst nachdem sie auch das Fenster auf der Fahrerseite eingeschlagen hatten, konnten sie das Fahrzeug entriegeln und den Mann festnehmen.
Die Geldstrafe hat der Deutsche zwar inzwischen bezahlt. Nun hat die Bundespolizei allerdings ein neues Strafverfahren gegen ihn eingeleitet.