Mit dem Foto eines toten Migranten, sorgt die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch in Italien für Aufmerksamkeit.
Sea Watch
Flüchtlinge werden von dem Rettungsschiff "Sea-Watch 3" etwa 30 Seemeilen vor der Küste Libyens an Bord genommen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Foto von Sea-Watch sorgt in Italien für viel Aufmerksamkeit.
  • Darauf ist ein toter Migrant, der zwei Wochen im Mittelmeer trieb, zu sehen.

Mit dem Foto eines toten Migranten, sorgt die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch in Italien für Aufmerksamkeit. Der leblose Körper trieb rund zwei Wochen im Mittelmeer, wie Sea-Watch auf Twitter berichtete. Die Zeitung «La Repubblica» nahm die Aufnahme am Donnerstag auf den Titel, Fernsehsender zeigten das Bild.

In einem Video im Netz berichtete Neeske Beckmann, Leiterin für Luftaufklärung, dass der Körper am 29. Juni vom Flugzeug «Seabird» gesichtet worden sei. «Wir wissen nicht, was dort passiert ist», sagte sie. Private Gruppen wie Sea-Watch beobachten Bootsmigranten aus der Luft und mit Schiffen, um im Notfall zu helfen.

Die Behörden seien informiert worden, um zu klären, ob bei dem mutmasslichen Unglück Menschen gerettet werden könnten, so Beckmann. Die zuständige Stelle in Libyen sei eingeschaltet worden, zudem Behörden in Mata und Italien, hiess es in der Zeitung. Dennoch hätten die Teams von Sea-Watch die Leiche in zwei Wochen noch drei Mal aus der Luft ausgemacht, sagte Beckmann.

Rettung sei «absolute Pflicht»

«Wenn die Körper nicht geborgen und identifiziert werden und die Angehörigen nicht über den Tod informiert werden, damit sei trauern können, worauf sie ein Recht haben, und wenn diese Toten nicht zur Ruhe gebettet werden, zeigt das, dass das letzte bisschen Würde, das die EU noch übrig hatte, mit diesen Menschen im Mittelmeer ertrunken ist», sagte Beckmann.

Das Foto zeige, dass die «Debatte über die Seenotrettung unmoralisch und abstossend» sei. Die Rettung sei «absolute Pflicht», betonte der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks, Filippo Grandi, in der «Repubblica».

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