Lauterbach hätte sich noch härteren Lockdown gewünscht

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Deutschland,

Nach ersten Lockerungen kommen nun neue Verschärfungen der Corona-Massnahmen. Die Opposition übt scharfe Kritik, Wissenschaftler begrüssen den Schritt - und einigen geht es nicht weit genug.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach diskutiert im Bundestag mit dem Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich. Foto: Kay Nietfeld/dpa
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach diskutiert im Bundestag mit dem Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich. Foto: Kay Nietfeld/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält die geplante Osterruhe für dringend nötig, hätte sie sich aber noch härter und mit Ausgangssperre gewünscht.

«Wir brauchen noch einmal einen Lockdown-Beschluss, den haben wir ja jetzt auch gefasst, ich hoffe, er wirkt ausreichend, ich hätte ihn früher gefasst und auch härter», sagte Lauterbach am Mittwoch im WDR. «Wir brauchen nochmal einen Lockdown, um das Tempo aus dieser B.1.1.7-Mutation rauszuholen. Das haben alle anderen auch nicht anders geschafft. Es gibt keinen dritten Weg.»

Es sei wissenschaftlich belegt, dass gegen eine dritte Welle mit der gefährlichen britischen Mutation nur Lockdowns mit Ausgangssperre funktionierten. «Daher hätte ich das sogar vorübergehend gemacht, bis wir die Tests überall in den Betrieben und in den Schulen verteilt haben und dort dann testen können, dann wäre die Ausgangssperre nicht mehr nötig gewesen.» Dazu hätten aber viele andere Politiker gesagt, dass man das dem Bürger nicht zumuten könne. «Wir gehen aber damit in ein Risiko hinein, dass wir zwar eine Osterruhe beschliessen, aber keinen Erfolg haben. Dann verlieren wir mehr Vertrauen. Dem Bürger wird zum Teil nicht zugetraut, dass er härtere Massnahmen auch bereit ist zu akzeptieren, wenn sie erfolgreich sind.»

Beim Testen komme es darauf an, dass dies systematisch in den Betrieben und Schulen erfolge. «Ich hätte es besser gefunden, wenn wir dies verpflichtend gemacht hätten», sagte Lauterbach, «da gab's aber Widerstände.» Wissenschaftlich habe sich eindeutig gezeigt, dass die Fallzahlen sänken, wenn man einen grossen Teil der Bevölkerung, etwa 40 Prozent, zweimal in der Woche teste. «Wenn ich jetzt freiwillig teste, beispielsweise beim Einkaufen, (...), dann ist das auch wichtig, aber es senkt die dritte Welle nicht. Das geht einfach weiter.»

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