Überlebende und Hinterbliebene nahmen an der feierlichen Gedenkveranstaltung der 368 Toten bei einer Schiffskatastrophe vor Lampedusa (I) teil.
Mehrere Flüchtlinge aus verschiedenen afrikanischen Ländern sitzen an Bord eines überfüllten Holzbootes (Symbolbild).
Mehrere Flüchtlinge aus verschiedenen afrikanischen Ländern sitzen an Bord eines überfüllten Holzbootes (Symbolbild). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Katastrophe ereignete sich nahe Lampedusa (I) als ein Schiff in Brand geriet.
  • Mehr als 360 Menschen ertranken, 155 Flüchtlinge konnten gerettet werden.

Fünf Jahre nach der Schiffskatastrophe vor Lampedusa (I) mit 368 Toten hat die italienische Mittelmeerinsel der Opfer der Flüchtlingstragödie gedacht. Überlebende und Hinterbliebene nahmen an der feierlichen Gedenkveranstaltung heute Mittwoch auf Lampedusa teil.

Unter den Gästen waren auch Schüler aus ganz Italien. Mehrere Boote fuhren heute Mittwochvormittag zum Ort der Schiffstragödie, wo Blumenkränze ins Meer geworfen wurden. Eine Trauerzeremonie fand vor dem «Tor Europas» statt, einer Skulptur des süditalienischen Künstlers Mimmo Paladino zu Ehren der Flüchtlinge, die auf Lampedusa eintreffen.

Das völlig überfüllte Flüchtlingsboot war am 3. Oktober 2013 unweit der Küste von Lampedusa nach einem Brand an Bord in der Nacht gekentert. Mehr als 360 Menschen ertranken, 155 Flüchtlinge konnten gerettet werden.

Schlepperbekämpfung

Als Reaktion auf das tragische Unglück startete die italienische Regierung die grossangelegte Seerettungsaktion «Mare Nostrum», die mittlerweile unter EU-Federführung als Mission «Sophia» fortgesetzt wird und auch der Schlepperbekämpfung dient.

Der Bürgermeister von Lampedusa, Salvatore Martello, kritisierte, dass sich Vertreter italienischer und europäischer Institutionen von der Gedenkzeremonie am Mittwoch ferngehalten haben. Kein Vertreter der Regierung aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung, die einen harten Kurs in Sachen Migration eingenommen hat, war bei der Gedenkzeremonie auf der süditalienischen Insel anwesend.

Am Mittwoch wurde in Italien ein nationaler Gedenktag für die im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge begangen. Die Einführung des Gedenktags war im März 2016 vom italienischen Parlament beschlossen worden.

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