Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow soll vor dem Parlament zu Berichten über überteuerte Lebensmittelankäufe für die Armee Stellung nehmen.
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow steht unter Korruptionsverdacht. Foto: Hannes P. Albert/dpa
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow steht unter Korruptionsverdacht. Foto: Hannes P. Albert/dpa - sda - Keystone/dpa/Hannes P Albert
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ukraines Verteidigungsminister Olexij Resnikow soll vor dem Parlament antraben.
  • Zuvor hatten Medienberichte um Lebensmittelankäufe für Wirbel gesorgt.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow soll vor dem Parlament zu Berichten über überteuerte Lebensmittelankäufe für die Armee Stellung nehmen. Resnikow sei zu einer Anhörung geladen. Dies sagte die Vize-Vorsitzende des Rada-Ausschusses für nationale Sicherheit, Verteidigung und Aufklärung, Marjana Besugla, im nationalen Rundfunk, Suspilne Media. Zudem werde der Rechnungshof das Verteidigungsministerium unter die Lupe nehmen.

Zuvor hatten Medienberichte in Kiew für Wirbel gesorgt: Man kaufe Lebensmittel für die Soldaten-Verpflegung zu Preisen an, die bis zu dreimal so hoch sind wie der Einzelhandelspreis. Bei dem Vertrag über 13 Milliarden Hrywnja soll es sich nicht Soldaten an der Front, sondern im Hinterland handeln.

Status eines EU-Beitrittskandidaten

Die Ukraine hatte im Juni, vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Land, den Status eines EU-Beitrittskandidaten erhalten. Zu den Voraussetzungen für einen Beitritt zählen Rechtsstaatlichkeit und Fortschritte im Kampf gegen die Korruption. Dort nimmt die Ukraine trotz zahlreicher Anstrengungen in den letzten Jahren immer noch einen der hinteren Plätze weltweit ein.

Ukraine-Krieg
Jewgeni Prigoschin serviert Präsident Wladimir Putin im Jahr 2011 sein Essen. Der Chef der Wagner-Gruppe ist auch bekannt als «Putins Koch». - keystone

Bemerkenswert: In Russland deckte die Opposition vor einigen Jahren auch einen Korruptionsskandal um die Verpflegung des Militärs auf. Wie sich herausstellte, gingen die Aufträge grossteils ohne Ausschreibung an den Oligarchen Jewgeni Prigoschin, auch bekannt als «Putins Koch».

Auswirkungen hatten die Enthüllungen nicht. Heute ist Prigoschin als Chef der Söldnereinheit Wagner eine der wichtigsten Stützen des Angriffskriegs und einer der mächtigsten Männer Moskaus.

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