Noch am Montag hat der Vulkan auf La Palma grosse Gas- und Lavamengen ausgestossen, nun hat er sich beruhigt. Doch die Bevölkerung der Insel bleibt skeptisch.
Lavaströme vom Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma
Lavaströme vom Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma - UME/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Vulkan auf der Insel La Palma hat sich beruhigt.
  • Doch Experten sprechen noch nicht von einem Ende des Ausbruchs.
  • Er könne jederzeit wieder zum Leben erwachen, warnen sie.

Der Vulkan auf der zu Spanien gehörenden Vulkan-Insel La Palma hat sich beruhigt. Keine donnernden Explosionen mehr, keine Lava oder Asche, nur noch ein Rauchwölkchen über dem mehr als 1100 Meter hohen Vulkankegel erinnerte am Donnerstag an den mehr als dreimonatigen spektakulären Ausbruch.

Erstmals seit langem werde das Vogelgezwitscher im schwer getroffenen Tal von Aridane nicht mehr vom Donnern des Vulkans überlagert, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE.

Nach dem Vulkanausbruch hat Aschenregen die Strassen in einigen Gebieten der Insel schwarz gefärbt. Foto: Kike Rincón/EUROPA PRESS/dpa
Nach dem Vulkanausbruch hat Aschenregen die Strassen in einigen Gebieten der Insel schwarz gefärbt. Foto: Kike Rincón/EUROPA PRESS/dpa - dpa-infocom GmbH

Aber die Menschen auf der Atlantikinsel vor der Westküste Afrikas blieben trotz des herbeigesehnten Endes des Alptraums skeptisch.

«Dem Vulkan ist nicht zu trauen», zitierte der Sender einige der Bewohner. Noch am Montag hatte es heftige Explosionen gegeben und es waren grosse Gas- und Lavamengen ausgestossen worden. Abends verstummte der noch namenlose Vulkan auf der Kanaren-Insel dann plötzlich.

Nur noch sehr wenige Erdbeben

Auch Experten wagen noch nicht von einem Ende des Ausbruchs zu sprechen. Zwar deute alles darauf hin, dass dem Vulkan die Puste ausgehe, aber er könne auch jederzeit wieder zu vollem Leben erwachen. Zurzeit gebe es nur noch sehr wenige leichte Erdbeben in mehreren Kilometern Tiefe, aus dem Vulkankegel selbst seien gar keine Erschütterungen mehr feststellbar und auch die Menge des ausgestossenen Schwefeldioxids sei sehr stark zurückgegangen. Von einer wirklichen Stabilisierung der Lage könne aber erst gesprochen werden, wenn dieser Zustand sieben bis zehn Tage anhalte.

Einsatzkräfte des Militärs entfernen schwarze Asche vom Vulkan, der hinter der kleinen Kirche auf der Kanareninsel La Palma weiter Lava ausstösst. Foto: Saul Santos/AP/dpa
Einsatzkräfte des Militärs entfernen schwarze Asche vom Vulkan, der hinter der kleinen Kirche auf der Kanareninsel La Palma weiter Lava ausstösst. Foto: Saul Santos/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Claudia Rodríguez vom Vulkaninstitut der Kanaren, Involcan, mahnte zur Geduld. «Meiner Meinung nach müssen wir sehr vorsichtig sein und dürfen keine falschen Hoffnungen wecken. Ich denke, dass wir jetzt zehn Tage warten müssen, ob die Werte gleich bleiben, und dann werden wir ein Ende des Ausbruchs bestätigen können», sagte sie RTVE.

Seit dem Beginn des Ausbruchs am 19. September hat die mehr als 1000 Grad heisse Lava fast 2900 Wohnhäuser und andere Bauten zerstört. Knapp 1200 Hektar wurden mit einer meterdicken Lavaschicht bedeckt. Mehr als 7000 Bewohner mussten in Sicherheit gebracht werden, die Schäden werden auf mehr als 900 Millionen Euro geschätzt.

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