Ein italienischer Fernsehsender hat Aufnahmen des Gondelbahn-Unglücks von Stresa (I) veröffentlicht. Beim Unglück starben 14 Menschen.
Pendelbahn
Die komplett zerstörte Gondelbahn nach dem tragischen Unglück mit 14 Toten in Stresa (I). - Vigili del Fuoco/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 23. Mai sterben 14 Personen bei einem Gondel-Unglück am Monte Mottarone (I).
  • Die Aufnahmen der Überwachungskameras sind nun an die Öffentlichkeit gelangt.
  • Die Staatsanwaltschaft nennt die Veröffentlichung unangebracht und rechtswidrig.
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Ein neu aufgetauchtes Video vom Unglück in Stresa (I) lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Es zeigt die Gondel nur wenige Meter vor ihrer Destination.

Dann plötzlich reisst das Zugseil, die Bahn schnellt in die Tiefe. Die Beschleunigung bergabwärts lässt die Gondel mitsamt ihren 15 Passagieren um fast 90 Grad kippen. Mit einem unglaublichen Tempo – und wohl aufgrund von manipulierten Notmechanismen ungebremst – rast sie Richtung Tal.

Auf Höhe der einige Hundert Meter weiter unten gelegenen Seilbahnstütze trennt sich das Gehänge von Tragseil. Die Gondel stürzt in den von den Unfallfotos bekannten Waldabschnitt.

Gondel
Das Video zeigt die Gondel nur wenige Meter vor der Bergstation.
stresa
Dann reisst das Zugseil.
Gondel
Die Pendelbahn rast bergabwärts und stürzt auf Höhe der Seilbahnstütze ab.

Staatsanwaltschaft verurteilt Veröffentlichung

Aufgezeichnet haben das Video Überwachungskameras. Die zweite Perspektive zeigt einen Mitarbeiter, der den Vorfall zuerst wie versteinert beobachtet und dann völlig panisch losrennt. Des Weiteren ist das gerissene Seil klar erkennbar.

Fühlen Sie sich in Gondeln sicher?

Wie mehrere italienische Medien schreiben, soll das Video ein Beleg dafür sein, dass die Notbremsen blockiert wurden. Da es sich um Beweismittel handelt, ist es bislang auch nicht veröffentlicht worden.

Gondel Stresa
Die zweite Perspektive zeigt den versteinerten Mitarbeiter. - Tg3rai

Das hat der Fernsehsender «Tg3» nun geändert. Die Zeitung «Il Fatto Quotidiano» berichtet, dass die zuständige Staatsanwaltschaft die Veröffentlichung des Materials verurteilt. Es sei sowohl unangebracht als auch potenziell rechtswidrig.

Bei dem Unglück vom 23. Mai am Monte Mottarone sind 14 der 15 Insassen ums Leben gekommen. Nur der fünfjährige Eitan überlebte.

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