Nach dem Mord am Investigativjournalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten haben die slowakischen Behörden drei Verdächtige angeklagt.
Kerzen vor einem Bild von Jan Kuciak und seiner Verlobten.
Kerzen vor einem Bild von Jan Kuciak und seiner Verlobten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar wurden der Journalist Jan Kuciak und seine Verlobte in der Slowakei erschossen.
  • Während einer Grossaktion wurden acht Männer von der Polizei festgenommen.
  • Nun wurden drei Verdächtige von den Ermittlungsbehörden angeklagt.

Sieben Monate nach dem Mord an einem Investigativjournalisten und seiner Verlobten haben die slowakischen Ermittlungsbehörden drei Verdächtige angeklagt. Sie müssen sich wegen Mordes und weiterer Straftaten vor Gericht verantworten, berichtete die Nachrichtenagentur TASR am Freitag unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft Bratislava.

Die anderen fünf der am Donnerstag festgenommenen acht Tatverdächtigen seien nach ihrer Vernehmung wieder freigelassen worden, erklärte eine Sprecherin. Nach slowakischem Recht dürfen Verdächtige maximal 48 Stunden ohne Anklage festgehalten werden.

Unvollendete Reportage nach dem Tod veröffentlicht

Die acht Männer waren im Rahmen einer fast den ganzen Tag dauernden Grossaktion der Polizei in der südslowakischen Stadt Kolarovo und benachbarten Orten gefasst worden. Medien hatten berichtet, es handle sich dabei um den mutmasslichen Mörder und Personen, die ihm bei der Tat halfen.

Der Journalist Jan Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova waren am 21. Februar in ihrem Haus im westslowakischen Dorf Velka Maca erschossen worden. Kuciak hatte zuvor über die Verfilzung von Politik und Geschäftemacherei recherchiert. Seine unvollendete Reportage über mögliche Verbindungen italienischer Mafia-Clans zu slowakischen Regierungsmitarbeitern wurde erst nach seinem Tod veröffentlicht. Sie löste Massendemonstrationen gegen Korruption und den Missbrauch von EU-Förderungen aus. Als Folge der Proteste traten in der Slowakei die Regierung und der Polizeipräsident zurück.

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