Jetzt wollen über 30 griechische Inseln Eintrittsgeld von Touristen
34 griechische Inseln wollen Tagesgäste mit einer Gebühr belasten, um die Kosten des Massentourismus zu decken.

Das Wichtigste in Kürze
- Symi plant drei Euro pro Besucher, Santorin überlegt sich ein Limit.
- Rhodos hat den Brandbrief ebenfalls unterschrieben.
- Venedig, Rom und Paris erheben schon Eintrittsgebühren oder Touristensteuern.
Ferien auf den griechischen Inseln könnten künftig teurer werden: 34 Inseln der Südägäis haben in einem Brandbrief an die Regierung angekündigt, Tagesgäste mit einer Eintrittsgebühr zu belasten.
Das Vorbild: Venedig, das seit 2024 fünf Euro pro Tagesbesucher verlangt. Zunächst berichtete die griechische Zeitung «Kathimerini» über die Massnahme, die auf den zunehmenden Druck durch den Massentourismus zurückzuführen ist.
Tausende Besucher nutzen täglich Strassen, Wasserleitungen und Müllentsorgung, ohne direkt in die kommunalen Kassen einzuzahlen. Viele Gemeinden befürchten, dass ihre Infrastruktur an die Belastungsgrenze stösst.
Der Bürgermeister von Symi, Eleftherios Papakalodoukas, erklärt: «Drei Euro Eintritt pro Kopf – damit wir Müll, Wasser und Energie bezahlen können. Wir wollen die Besucher, aber wir können die Kosten nicht mehr allein tragen.»
Allein auf Symi landen täglich rund 5000 Tagesgäste. Auf Santorini denkt Bürgermeister Nikolaos Zorzas sogar über eine Obergrenze für Besucher nach. Auch die Verantwortlichen des berühmten Rhodos haben den Brandbrief unterschrieben.
Hoteliers und Händler warnen vor Touri-Batzen
Nicht alle sind begeistert: Hoteliers und Händler warnen, eine solche Gebühr könne Gäste abschrecken und den Umsatz drücken. Der Tourismus stünde vor einem Schock. Doch Griechenland wäre nicht das erste Reiseziel mit zusätzlichen Kosten für Besucher.

Neben Venedig haben auch Rom und Paris ihre Touristensteuern erhöht. In Island und Schottland werden neue Übernachtungsabgaben eingeführt. Im Mittelmeerraum zahlen Feriengäste auf den Balearen bis zu 3,50 Euro pro Nacht. In Kroatien und auf Zypern gelten ähnliche Regeln.
Ziel ist überall dasselbe: Den Besucherandrang zu regulieren und die Folgekosten gerecht zu verteilen.