Jeff Bezos: Warum seine Hochzeit Venedig so wütend macht
Die Luxus-Hochzeit von Jeff Bezos spaltet Venedig: Tausende protestieren gegen den Überfluss der Superreichen und soziale Ungleichheit.
Amazon-Gründer Jeff Bezos und seine Verlobte Lauren Sanchez feierten in Venedig eine der teuersten Promi-Hochzeiten aller Zeiten. Dafür sollen sie laut dem «Stern» rund 50 Millionen Dollar ausgegeben haben.
Bei den dreitägigen Feierlichkeiten waren rund 200 prominente Gäste anwesend, wie die «The Associated Press» berichtet. Diese fanden auf der exklusiven Insel San Giorgio statt, nachdem sich erste Proteste in Venedig breit gemacht hatten.
Die Feierlichkeiten lockten Stars wie Oprah Winfrey, Leonardo DiCaprio sowie die Kardashian-Schwestern, Tom Brady und Orlando Bloom an.
Die Hochzeit von Jeff Bezos wurde jedoch dauerhaft von den massiven Protesten in Venedig begleitet.
Venedig protestiert während Hochzeit von Jeff Bezos
Am Samstag versammelten sich mindestens 500 Menschen im historischen Zentrum Venedigs. Sie protestierten lautstark gegen die pompöse Hochzeit, berichtet die «Frankfurter Rundschau».
Die Demonstranten zeigen riesige Banner, darunter mit Aufschriften wie: «Wenn du Venedig für deine Hochzeit mieten kannst, dann kannst du auch mehr Steuern zahlen.» Auf der Rialtobrücke erschien eine Lichtprojektion mit der Aufschrift «No Space for Bezos».
Schon seit Tagen formierte sich laut «Frankfurter Rundschau» Widerstand gegen das Mega-Event, das Venedigs ohnehin angespannte Lage durch Übertourismus verschärft.
Auch am Glockenturm des Doms tauchte eine Protestbotschaft mit grünem Licht auf: «No Kings, No Bezos».
Kritik an der Stadtverwaltung
Bürgermeister Luigi Brugnaro äusserte sich zur angespannten Stimmung und dankte Jeff Bezos öffentlich. Die Stadtverwaltung betont, es handle sich um ein privates Fest ohne Einschränkungen für die Bevölkerung, schreibt die «Tagesschau».
Historische Stätten seien jedoch für die Öffentlichkeit gesperrt, während Luxusjachten und Privatjets in Massen ankommen.
Venedig zwischen Tourismusmagnet und Heimat
Aktivisten wie Marta Sottoriva kritisierten gegenüber «Euronews», Venedig werde zum Spielplatz der Superreichen. Sie lehnen die Vorstellung ab, «die Krümel vom Tisch eines Milliardärs aufzuheben».
Der Protest richte sich nicht gegen die Hochzeit selbst, sondern gegen die Kommerzialisierung der Stadt.
Wirtschaftliche Hoffnung und soziale Realität
Das italienische Tourismusministerium rechnet mit fast einer Milliarde Euro an zusätzlichen Tourismuseinnahmen. So viel soll durch die Berichterstattung rund um die Hochzeit generiert worden sein, schreibt «Euronews».
Die Aktivisten warnen jedoch, dass Venedig nicht zum Konsumtempel verkommen dürfe. Sie fordern, die Stadt für alle offenzuhalten.
Spenden und Symbolpolitik
Jeff Bezos spendete laut «The Associated Press» jeweils eine Million Euro an drei Umweltorganisationen.
Viele Bewohner sehen darin jedoch nur eine Geste zur Beruhigung des Gewissens.
