Israelische Kreuzfahrt-Touris können in Griechenland nicht an Land
Eine Pro-Palästina-Demonstration hat die Pläne von israelischen Touristen durchkreuzt: Sie durften nicht auf der griechischen Insel Siros an Land gehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag fand im Hafen der griechischen Insel Siros ein Pro-Palästina-Protest statt.
- Die Passagiere eines israelischen Kreuzfahrtschiffs konnten deshalb nicht von Bord.
- Die Kinder seien «verängstigt» gewesen, berichtet ein israelischer Tourist.
Am Dienstag wurde ein israelisches Kreuzfahrtschiff auf der griechischen Insel Siros von einer Pro-Palästina-Demonstration in Empfang genommen.
Rund 300 Personen hatten sich für die Ankunft der «Crown Iris» im Hafen versammelt. Dabei schwenkten sie Palästina-Flaggen und skandierten: «Ihr seid hier unerwünscht!»
Das Schiff erreichte Siros am Mittag, geplant war ein sechsstündiger Besuch auf der Kykladeninsel.
Ein Passagier bestätigt den Vorfall gegenüber dem «Jewish News Syndicate». Den Behörden gelang es nicht, den Prostest aufzulösen.
Die Folge: Der Landgang der rund 1600 Passagiere wurde abgeblasen.
Zunächst war vonseiten der Reederei allerdings nur von einer «leichten Verzögerung» die Rede gewesen.
Man erwartete, dass die Demonstration sich innerhalb einer halben Stunde auflösen würde. Aber dem war nicht so, wie sich nach langem Warten herausstellte.
Kinder «ein bisschen gestresst»
Gegenüber dem «Channel 12» erzählt ein Passagier: «Hunderte von Menschen haben auf uns gewartet. Wir sind mit Kindern unterwegs, und es ist wirklich unangenehm. Sie haben Angst, sind verängstigt und stellen eine Menge Fragen.»
Während der Wartezeit seien die Passagiere vom Sicherheitspersonal angewiesen worden, drinnen zu bleiben und nicht raus aufs Deck zu gehen.
Doch die Passagiere hätten sich im Schiff sicher gefühlt – nur die Kinder seien «ein bisschen gestresst» gewesen.

«Wir hissten israelische Flaggen und einige von uns begannen zu singen», berichtet der Passagier.
Der Protest wurde offenbar von einer Gruppe von Inselbewohnern organisiert. Das Ziel: «Die Fäuste in Solidarität mit den Palästinensern in Gaza zu erheben.» Das verkündeten sie in den sozialen Medien.
Ein Demonstrant meint: «Es ist inakzeptabel, dass Touristen aus Israel hier weiterhin willkommen geheissen werden, während die Palästinenser im Gazastreifen leiden.»
Ohne Landgang gehts weiter nach Zypern
Die griechische Regierung verurteilt die Hafenblockade. Griechenlands Gesundheitsminister hält fest: «Wir schulden den Freunden unseres Landes jetzt eine Entschuldigung.»
Es ist nicht der erste solche Vorfall in Griechenland.
Angesichts der Demonstration kehrte die «Crown Iris» Siros schliesslich den Rücken und nahm stattdessen Kurs auf den zyprischen Hafen Limassol.
Die Entscheidung, die Passagiere nicht an Land gehen zu lassen, soll die Crew getroffen haben. Das schreibt die «Times of Israel». Man habe befürchtet, dass die eigentlich friedliche Demonstration eskalieren könnte.