Island überlegt, ob es am diesjährigen Eurovision Song Contest teilnehmen wird. Der Grund ist die Situation in Gaza.
Eurovision Song Contest
Der Eurovision Song Contest findet 2024 in Schweden statt. - 2018 Review News/Shutterstock.com

Island behält sich die Entscheidung vor, ob das Land dieses Jahr am 68. Eurovision Song Contest (ESC) im Mai im schwedischen Malmö teilnimmt oder nicht. Das gab Radiodirektor Stefán Eiríksson am Dienstagabend im isländischen Rundfunk (RÚV) bekannt. Der Hintergrund ist die Lage in Gaza sowie die Haltung der Veranstalter, Israel nicht auszuschliessen.

Die nationale Vorausscheidung in Island, die am kommenden Samstag beginnt, soll indes wie geplant stattfinden. Danach wolle man gemeinsam mit den Siegern der Vorausscheidung eine endgültige Entscheidung treffen, so Eiríksson.

Die Bewerber für den isländischen Beitrag zum ESC hätten angesichts der Lage in Gaza Besorgnis geäussert. Dies habe man auch den Veranstaltern des ESC mitgeteilt. Derzeit sei aber nach wie vor geplant, teilzunehmen. Die endgültige Entscheidung hänge von der weiteren Entwicklung ab, so der Radiodirektor.

Mögliche Boykott-Bewegungen

Die möglichen isländischen Teilnehmer beim ESC 2024 sollen Mitte März feststehen. Auch der Chef des isländischen Vorbewerbs, Rúnar Freyr Gíslason, stellte sich hinter die Entscheidung. Ihm zufolge gibt es in Norwegen und Finnland ebenfalls Überlegungen, den ESC in Malmö wegen der geplanten Teilnahme Israels zu boykottieren.

In anderen Ländern gebe es diesbezüglich hingegen kaum Druck, so Gíslason, der sich auf Rücksprachen mit Kollegen aus anderen europäischen Ländern berief.

Die Veranstalterin des Eurovision Song Contests, die Europäische Rundfunkunion EBU, hatte sich vergangene Woche angesichts verschiedener Aufrufe in sozialen Netzwerken zu einem Boykott Israels erneut gegen einen ESC-Ausschluss Israels wegen des Gazakriegs geäussert.

Der 68. ESC findet von 7. bis 11. Mai in Malmö statt, nachdem die schwedische Sängerin Loreen im Vorjahr mit «Tattoo» in Liverpool gewann. Insgesamt ist die Teilnahme von 37 Ländern geplant.

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