Zwei Frauen haben Tariq Ramadan der Vergewaltigung beschuldigt. Nun gibt er sexuelle Beziehungen mit ihnen zu – diese waren aber «einvernehmlich».
Der französische Anwalt Emmanuel Marsigny (Mitte) des Schweizer Philosophen und Islamforscher Tariq Ramadan spricht zu Journalisten.
Der französische Anwalt Emmanuel Marsigny (Mitte) des Schweizer Philosophen und Islamforscher Tariq Ramadan spricht zu Journalisten. - epa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Islamforscher Tariq Ramadan hat sexuelle Beziehungen mit zwei Frauen zugegeben.
  • Jedoch seien diese «einvernehmlich» gewesen und keine Vergewaltigungen.

Der Schweizer Islamforscher Tariq Ramadan hat erstmals sexuelle Beziehungen mit zwei Frauen zugegeben, die ihn der Vergewaltigung beschuldigen.

Es habe sich aber um «einvernehmlichen» Sex gehandelt, sagte der 56-Jährige nach Angaben seines Anwalts am Montag während einer richterlichen Anhörung in Paris.

Die Verteidigung verweist dabei auf SMS-Nachrichten zwischen Ramadan und den beiden Frauen. Diese zeigten, dass die Klägerinnen «gelogen haben und die sexuellen Beziehungen absolut erwünscht waren», betonte Ramadans Anwalt Emmanuel Marigny.

400 veröffentlichte SMS

Medien hatten Ende September Auszüge aus fast 400 Textnachrichten Ramadans an eine der Klägerinnen veröffentlicht. Darin brachte der Islamforscher demnach seine gewalttätigen sexuellen Phantasien zum Ausdruck. «Entschuldigung für meine 'Gewalt'», soll er zudem einer Frau nach einem Treffen 2009 geschrieben haben.

Der Anwalt Ramadans beantragte erneut die Freilassung seines Mandanten. Drei vorherige Anträge hatte die Pariser Justiz zurückgewiesen.

Ramadan war Anfang des Jahres in der französischen Hauptstadt festgenommen worden, die Justiz leitete ein Strafverfahren gegen ihn ein. Seit vergangenem November ist der Islamforscher von seiner Professur an der englischen Universität Oxford beurlaubt. Ramadan ist in der Schweiz geboren, seine Vorfahren stammen aus Ägypten.

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