Nach dem Totalausfall im letzten Winter will das durch ein Corona-Hotspot in die Schlagzeilen geratene Skigebiet Ischgl in Österreich durchstarten.
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Zwei Wintersportler stehen am Pardatschgrat im Skigebiet von Ischgl und schauen in Richtung Horizont. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ischgl will im Winter 2021/22 neu durchstarten.
  • Auf Ramba-Zamba wolle man nicht mehr setzen.

Ischgl will nach dem Totalausfall im letzten Winter wieder durchstarten. Der österreichische Skiort geriet am Anfang der Coronapandemie als Seuchenherd in die Schlagzeilen. Aber es wird weniger Ramba-Zamba geben, wie die Tourismusverantwortlichen am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Zürich versicherten.

Ramba-Zamba wolle man auch beim Eröffnungskonzert nicht mehr, sagte der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Paznaun-Ischgl, Andreas Steibl: «Sonst wird es heissen, wir haben nichts aus der Krise gelernt.»

Ruf als Party-Mekka der Alpen

Man habe in der Vergangenheit die Unterhaltung zu stark in den Vordergrund gebracht, gestand Steibl ein. Ischgl hatte sich in den vergangenen Jahren den Ruf des Party-Mekkas der Alpen erworben. Bilder von den Auswüchsen der feiersüchtigen Touristen gingen um den Globus.

Ischgl
Das Skigebiet von Ischgl - Instagram

Nun wolle man Gegensteuer zu den Auswüchsen geben. So habe man neu ein Alkoholverbot in öffentlichen Bereichen erlassen, sagte Steibl. Die berüchtigten Partybusse müssen am frühen Abend von den Parkplätzen abgefahren sein.

«Es wird Entertainment geben, aber nicht in der Form der Überschwänglichkeit», sagte Steibl weiter. «Ein Erlebnis wird da sein, aber es wird ein gesetzteres Erlebnis», sagte der Tourismuschef: Man könne gemütlich bei einem Glas Wein sitzen, aber es gebe nicht diese «Rumba-Bumba-Musik».

Konzerte seien ein Teil der Erlebniswelten am Berg, aber es würden Konzerte mit einer ganz neuen Musikrichtung. «Das Laute und Rumpelnde, das man von Ischgl gewohnt ist, wird es beim Opening nicht geben. Es wird ruhiger», versicherte Steibl, der allerdings nicht verraten wollte, welcher Stil dann aufgeführt wird.

Neues Motto: «Better together»

Den Werbeslogan «Relax, if you can» hat man in Ischgl ausserdem fallengelassen. Jetzt heisst ein Motto: «Better together».

Coronavirus Wintersportort Ischgl Tirol
Das «Kitzloch», eines der angesagtesten Après-Ski-Lokale in Ischgl, Tirol. Ein Barkeeper des Lokals wurde positiv auf das Coronavirus getestet – es war der erste bestätigte Fall des Ski-Ortes. - dpa

In Österreich gilt in der kommenden Wintersportsaison auf den Skipisten die sogenannte 3G-Regel. Seilbahnbetreiber dürfen nur gegen Covid-19 Geimpfte, Getestete oder Genesene befördern, wie die Regierung am Montag in Wien bekannt gegeben hatte. Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen wird es für die Skilifte nicht geben, eine FFP2-Maskenpflicht jedoch schon. Sollte die Auslastung der Intensivstationen mit Corona-Kranken steigen, werden die Regeln für ungeimpfte Wintersportler verschärft.

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