Inger-Maria Mahlke hat den Deutschen Buchpreis gewonnen. Ihr Roman spielt auf der Kanareninsel Teneriffa und spiegelt zugleich europäische Geschichte wider.
Die Autorin Inger-Maria Mahlke nimmt bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises 2018 im Rathaus Römer die Auszeichnung von Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, entgegen.
Die Autorin Inger-Maria Mahlke nimmt bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises 2018 im Rathaus Römer die Auszeichnung von Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, entgegen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die diesjährige Buchpreis-Gewinnerin heisst Inger-Maria Mahlke.
  • Sie setzte sich mit ihrem Roman «Archipel» gegen fünf Konkurrenten durch.

Die Berliner Schriftstellerin Inger-Maria Mahlke hat den Deutschen Buchpreis 2018 gewonnen. Die Auszeichnung für den Teneriffa-Roman «Archipel» begründete die Jury am Montagabend mit vielen schillernden Details, die das Buch zu einem «eindrücklichen Ereignis» machten. Mit dem Preis wird zur Auftakt der Frankfurter Buchmesse die beste literarische Neuerscheinung des Jahres in deutscher Sprache prämiert. Es ist das erste Mal seit fünf Jahren, dass eine Frau die wichtigste Auszeichnung der Branche gewinnt.

Eine Insel als Schicksal

Im Zentrum stehen drei Familien aus unterschiedlichen sozialen Klassen, in denen die Geschichte Spaniens Brüche und Wunden hinterlässt.

General Franco hatte 1936 in Teneriffa seinen Putsch gegen die spanische Republik gestartet. «Gerade hier verdichten sich die Kolonialgeschichte und die Geschichte der europäischen Diktaturen im 20. Jahrhundert», urteilte die Jury aus sieben Kritikern.

Die 1977 in Hamburg geborene Autorin, die in Lübeck aufwuchs, hat selbst einen Teil ihrer Kindheit auf der Kanareninsel verbracht. Sie studierte an der Freien Universität Berlin Jura und arbeitete zuerst am Lehrstuhl für Kriminologie, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete.

Fünf Konkurrenten geschlagen

Im Finale am Montagabend setzte sich Mahlke gegen fünf andere Autoren durch. Ausser ihr waren noch Maria Cecilia Barbetta («Nachtleuchten»), Maxim Biller («Sechs Koffer»), Nino Haratischwili («Die Katze und der General»), Susanne Röckel («Der Vogelgott») und Stephan Thome («Gott der Barbaren») nominiert gewesen.

Im vergangenen Jahr hatte Robert Menasses Brüssel-Roman «Die Hauptstadt» das Rennen gemacht.

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