Gemäss eines renommierten Informatikers könnten bei den US-Präsidentschaftswahlen 2020 Wahlmaschinen manipuliert werden.
Die Wahlmaschinen sollen zu leicht manipulierbar sein. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein renommierter Informatiker warnt in den USA vor Hackerangriffen bei den Wahlen 2020.
  • Demnach sollen Wahlmaschinen leicht manipulierbar sein.

Weniger als zwei Jahre vor der Präsidentschaftswahl in den USA hat ein renommierter Informatiker der Universität von Michigan vor massiven Hackerangriffen und Manipulationen gewarnt. In 18 der 50 US-Staaten seien Wahlmaschinen vorgesehen, die auf vielfältige Weise mit Schadsoftware manipuliert werden könnten, sagte Alex Halderman heute Donnerstag auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs (CCC) in Leipzig. In der verbleibenden Zeit müsse alles getan werden, um einheitliche Standards für alle US-Staaten zu verwirklichen. Dazu müsse die Abkehr von Wahlmaschinen und die Dokumentation jeder Wählerstimme auf Papier gehören.

«Warum können wir die Stimmen nicht per Hand auszählen wie ein zivilisiertes Land?», sagte der Computerwissenschaftler. Die Wahlmaschinen vom Typ AccuVote TS/TS-X zur Zählung von Wählerstimmen seien gleich an unterschiedlichen Stellen angreifbar, wie er selbst untersucht habe. Es sei ein Leichtes, über das Einschleusen von Schadsoftware an die Software für das Design der Stimmabgabe zu gelangen, die auf eine Speicherkarte für die Wahlmaschine übertragen werde. «Dann war es mir möglich, die Maschine zu manipulieren und ein anderes Wahlergebnis zu melden», sagte Halderman.

In diesem Jahr habe es keine grösseren Angriffe auf politische Institutionen in den USA gegeben. Grund dafür sei aber vermutlich nur, dass die Angreifer auf das Wahljahr 2020 warten wollten.

In der Infrastruktur der Stimmabgaben für die Präsidentschaftswahl sehe er das grösste Risiko von Manipulationen. Weitere Risiken seien der Diebstahl von E-Mails sowie Kampagnen in den sozialen Medien, etwa mit automatisierten Programmen, sogenannten Bots.

In den USA laufen derzeit Ermittlungen, inwieweit es bei der Präsidentschaftswahl 2016 eine von Russland oder anderen Akteuren betriebene Desinformationskampagne zugunsten von Wahlsieger Donald Trump gegeben hat.

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