Eine untergetauchte Informantin der ermordeten maltesischen Journalistin hat sich der griechischen Polizei gestellt. Die ehemalige Bankangestellte wurde mittels Europäischem Haftbefehl gesucht.
caruana galizia
Die regierungskritische Journalistin Daphne Caruana Galizia wurde von einer Autobombe getötet. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Informantin von der ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia hat sich gestellt.
  • Sie wurde mit einem Europäischen Haftbefehl gesucht.
  • Die maltesischen Behörden suchen die Informantin seit November, weil sie nicht vor Gericht erschienen war.

Eine untergetauchte Informantin der ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia hat sich offensichtlich aus Angst um ihr Leben der griechischen Polizei gestellt. Die Russin Maria Efimova, die mit einem Europäischen Haftbefehl gesucht wurde, hatte Caruana Galizia entscheidende Informationen für eine Enthüllung zugespielt. Abgeordnete des Europaparlaments forderten die griechischen Behörden am Dienstag dazu auf, der Whistleblowerin Schutz zuzusichern.

Die damalige Bankangestellte soll über Unterlagen verfügt haben, die Caruana Galizia zu der Anschuldigung veranlassten, die Ehefrau des maltesischen Regierungschefs habe über eine Firma in Panama Bestechungsgeld aus Aserbaidschan erhalten. Caruana Galizia war im Oktober mit einer Autobombe getötet worden. Für den Mord müssen sich drei Männer vor Gericht verantworten, allerdings wird immer wieder in Frage gestellt, ob sie die «Masterminds» des Anschlags waren.

Nicht erst seit dem Anschlag auf die Journalistin gibt es in der EU Sorgen über die Rechtsstaatlichkeit auf Malta. Efimova sei «eine wichtige Zeugin für Untersuchungen zu Korruption und Geldwäsche auf Malta», hiess es in der Mitteilung der EU-Parlamentarier.

Die maltesischen Behörden suchen Efimova seit November, weil sie nicht vor Gericht erschienen war. Efimova soll bereits im Juni Malta verlassen haben, nachdem sie Drohungen erhielt.

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