Gestern Samstag wurde die Leiche von Julen (2) in Malaga geborgen. Hunderte verabschiedeten sich unter Tränen vom Buben.
Politiker stehen vor dem Rathaus in Malaga nach Julens Tod.
Abgeordnete, Lokalpolitiker und Rettungskräfte halten vor dem Rathaus von Malaga eine Schweigeminute ab. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern Morgen wurde Julen tot geborgen.
  • Er war vor zwei Wochen in ein Bohrloch gefallen.
  • Hunderte verabschiedeten sich am Samstag vom Knaben.

Während knapp zwei Wochen bangte die Welt um Julens (2) Schicksal. Der zweijährige Bub war in ein Bohrloch in Spanien gefallen. Die Bergungsarbeiten dauerten wegen verschiedenen Komplikationen länger als erhofft.

Julen tot in Brunnenschacht gefunden
Polizisten stehen vor dem Friedhof, in dem Familie und Angehörige des zweijährigen Julen sind. - dpa

Gestern Samstagmorgen, etwa um halb 2 Uhr, herrschte traurige Gewissheit. Julen kam bei seinem Sturz ums Leben. Die Rettungskräfte konnten nach intensiver Arbeit nur noch seine Leiche bergen.

«Als der Kleine entdeckt wurde, herrschte im Schacht eine Stunde lang totale Stille», beschrieb einer der Helfer die Reaktion seiner Kollegen. Innenminister Fernando Grande-Marlaska dankte allen für ihren unermüdlichen Einsatz. «Es wurde alles Menschenmögliche getan», sagte er.

Schwere Kopfverletzung

Die Autopsie am Samstag habe ergeben, dass Julen offenbar bereits am Tag des Sturzes am 13. Januar an schweren Kopfverletzungen gestorben sei, berichteten spanische Medien unter Berufung auf den vorläufigen Obduktionsbericht.

Den Untersuchungen zufolge ist der Junge «im freien Fall» 71 Meter tief gestürzt, bevor eine Erdschicht seinen Körper stoppte. Offenbar löste sich dabei auch Gestein, das von oben auf ihn herabfiel und die tödlichen Kopfverletzungen verursachte. Das Kind stürzte mit den Füßen voran in den Schacht, seine Arme seien nach oben ausgestreckt gewesen, hieß es.

400 Menschen trauern um Julen

Gegen 16 Uhr gestern Samstag wurden die Sterblichen Überreste von Julen zum Friedhof gebracht. Laut der deutschen Boulevardzeitung «Bild» verabschiedeten sich 400 Personen vom verstorbenen Jungen.

Julen
Der Leichenwagen mit dem Jungen fährt in Malaga vor. - Keystone

Als der Leichenwagen mit dem Kindersarg von Julen vorfuhr, seien viele in Tränen ausgebrochen. Laut der «Bild» war das alles Zuviel für die Grossmutter. Sie musste weggebracht werden.

Schweigeminute für Julen

In Malaga fand auch eine Schweigeminute für den verstorbenen Bubes statt. Abgeordnete, Lokalpolitiker und Rettungskräfte hielten vor dem Rathaus eine Trauerminute ab.

Ganz Spanien nahm Anteil am Schicksal Julens
Ganz Spanien nahm Anteil am Schicksal Julens - AFP

Derweil bedankt sich die spanische Polizei bei allen involvierten der Rettungsarbeiten. Zudem veröffentlichte die Polizei ein Video, dass die Rettungskräfte bei der Arbeit zeigt. Der Vater von Julen brachte einen roten Fussball zum Friedhof, wo sein verstorbener Sohn beerdigt wird.

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