Das durch heftige Regenfälle ausgelöste Hochwasser in der norditalienischen Touristenhochburg Venedig hat sich in der Nacht zum Mittwoch einem historischen Rekordwert genähert.
überschwemmung Venedig
Der Markusplatz in Venedig war bereits am Dienstagnachmittag wegen dem Hochwasser komplett überflutet, seither ist der Pegel nochmals um 10 Zentimeter gestiegen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Venedig steht nach heftigen Regenfällen unter Wasser.
  • Das aktuelle Hochwasser steht kurz davor einen historischen Wert zu brechen.
  • Bürgermeister Luigi Bruganor will am Mittwoch den Notstand ausrufen.
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«Wir sehen uns mit einem Hochwasser konfrontiert, das mehr als aussergewöhnlich ist», schrieb Bürgermeister Luigi Brugnaro im Internet-Kurzbotschaftendienst Twitter.

Es seien alle verfügbaren Kräfte mobilisiert worden, um die Kontrolle über die Situation zu behalten. Dazu veröffentlichte der Bürgermeister mehrere Fotos seiner überfluteten Stadt.

Hochwasser ist Nahe historischem Pegel-Rekord

Videos und Bilder in den sozialen Medien zeigen, wie viele Strassen in Venedig überflutet sind. Gemäss lokalen Medien ist das Wasser bereits in 82 Prozent der historischen Altstadt über die Ufer getreten.

Nach Angaben des Lagezentrums stieg das als «Acqua Alta» bekannte Hochwasser kurz vor Mitternacht auf einen Pegel von 1,87 Meter. Es wurde damit gerechnet, dass auch die Marke von 1,90 Meter überschritten wird. Der bisherige Rekord stammt vom November 1966, damals stieg das Wasser bis auf 1,94 Meter.

Laut lokalen Medien ist es erst das sechste Mal in den letzten 1200 (!) Jahren, dass das Wasser in Venedig so hoch ist. Drei dieser sechs Male waren in den letzten 20 Jahren, zuletzt 2018.

Markusdom wegen Hochwasser geflutet

Auch berühmte Markusplatz ist völlig überflutet. Während Touristen und Einheimische am Dienstagnachmittag zunächst noch mit Gummistiefel über den Platz wateten, fuhr am Abend nur noch die Polizei mit Booten.

Hochwasser in Venedig
Das Hochwasser in Venedig machte auch nicht vor der Basilica di San Marco halt. - keystone

Auch in den Markusdom drang das Wasser ein und stand bereits am Nachmittag bei rund 70 Zentimer hoch. Es habe unter anderem Schäden am Mauerwerk angerichtet, berichteten italienische Medien. «Wir versuchen, den Schaden in Grenzen zu halten», sagte der Ingenieur der Basilika, Pierpaolo Campostrini, der Nachrichtenagentur Ansa.

Keine Besserung in Sicht

In der Lagunenstadt wurden wegen der aussergewöhnlich hohen Wasserständen alle Kindertagesstätten und Grundschulen geschlossen.

Am Mittwoch ist kaum Wetterbesserung in Sicht. Bürgermeister Luigi Brugnaro kündigte an, er wolle den Notstand auszurufen. Er machte den Klimawandel für das aussergewöhnliche Hochwasser verantwortlich. In ganz Italien regnet es schon seit mehreren Tagen.

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