Sergej Kirijenko hat das Atomkraftwerk in Saporischschja inspiziert und sich vom störungsfreien Betrieb der Anlage überzeugt.
Sergej Kirijenko
Sergej Kirijenko - POOL/AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Sergej Kirijenko hat am Donnerstag das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja besucht.
  • Der Vizechef der Kremlverwaltung hat sich vom störungsfreien Betrieb des AKW überzeugt.
  • Mit sechs Reaktoren ist das AKW in Saporischschja das grösste in Europa.

Der Vizechef der Kremlverwaltung, Sergej Kirijenko, hat am Donnerstag das von Moskau besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja begutachtet. Kirijenko habe sich gemeinsam mit Jewgeni Balizki, dem russischen Besatzungschef von Saporischschja, vom störungsfreien Betrieb der Nuklearanlage überzeugt. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass.

Zuletzt hatten Kiew und Moskau sich gegenseitig vorgeworfen, einen Anschlag auf das AKW zu planen. Der ehemalige Regierungschef Kirijenko ist in seiner aktuellen Position einer der wichtigsten Köpfe der russischen Politik. Dies bezieht sich auch auf die besetzten Gebiete der Ukraine.

Sergej Kirijenko besucht grösstes AKW Europas

Zuletzt reiste Kirijenko Anfang Juni nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms und der Überflutung der umkämpften Region Cherson in die Südukraine. Das darauffolgende Auslaufen des Kachowka-Stausees erhöhte die internationalen Sorgen um die Sicherheit des nahe gelegenen AKWs. Das Kühlbecken des Kraftwerks wurde zuvor mit dem Wasser aus dem inzwischen ausgetrockneten See versorgt.

Saporischschja
Das Kernkraftwerk Saporischschja aus der Luft. - Maxar Technologies/AP/dpa

Das mit sechs Reaktoren grösste AKW Europas liegt im umkämpften Gebiet Saporischschja. Dieses wird teils von der Ukraine, teils von Russland kontrolliert. Die Reaktoren sind schon seit September 2022 heruntergefahren.

Sorge um nukleare Katastrophe

Russische Truppen haben die Nuklearanlage in der Stadt Enerhodar bereits kurz nach Kriegsbeginn im März vergangenen Jahres besetzt. Immer wieder warfen sich die Kriegsparteien gegenseitig Beschuss der Anlage vor.

Warnungen vor einem möglichen Kontrollverlust und einer nuklearen Katastrophe gibt es seit langem. Angesichts der weltweiten Aufmerksamkeit liess Russland im vergangenen Jahr Inspektionen der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) zu.

Seither halten sich dort dauerhaft Experten auf, um die Lage zu überwachen. Sie beklagten kürzlich allerdings, keinen umfassenden Zugang zu allen Bereichen zu haben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungschefAnschlagWasser