Aus wirtschaftlichen Gründen will Grönland zeitlich näher an Europa gelangen. Deshalb wechselt ein grosser Teil des Landes ab 2023 die Zeitzone.
Blick auf eisbedeckte Fjorde und Berglandschaften auf Grönland.
Blick auf eisbedeckte Fjorde und Berglandschaften auf Grönland. - Britta Pedersen/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ab 2023 rückt ein grosser Teil Grönlands dem wichtigen Handelspartner Europa näher.
  • Das Parlament hat beschlossen, dass das Gebiet die Zeitzone ändern soll.
  • Der Entscheid hat vor allem wirtschaftliche Gründe.

Ein grosser Teil Grönlands wechselt im kommenden Jahr seine Zeitzone und rückt auf der Uhr eine Stunde näher an Europa heran. Das hat das grönländische Parlament am Donnerstag beschlossen, wie eine Sprecherin am Freitag bestätigte.

Demnach stellen die meisten Grönländer im Frühjahr ihre Uhren eine Stunde auf die Sommerzeit vor, im Herbst aber nicht mehr auf die Winterzeit zurück. Damit befindet sich etwa die grönländische Hauptstadt Nuuk nicht mehr in der Zeitzone UTC-3, sondern UTC-2 – mit jeweils drei Stunden Zeitunterschied zu New York (UTC-5) und Kopenhagen (UTC+1).

Nach grönländischen Medienberichten hatten einige Politiker Sorgen bekundet, dass die Änderung der Zeitzone Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung haben könnte.

Änderung zugunsten von Wirtschaft

Die grönländische Wirtschaft habe dagegen für eine Änderung plädiert, um eine grössere Überschneidung ihres Arbeitstages mit europäischen Unternehmen – etwa in Kopenhagen – zu haben, hiess es.

Möglich ist der Wechsel, weil Grönland nach einem Abkommen mit der dänischen Regierung seit diesem Mai selbst über seine vier Zeitzonen bestimmen darf. Die Arktisinsel gehört zum dänischen Königreich, verwaltet sich aber inzwischen in weiten Teilen selbst. Dänemark ist vor allem noch für die Aussen- und Verteidigungspolitik zuständig.

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