Gratis-Nahverkehr in Hannover soll für Autoverzicht werben

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Deutschland,

Verzichten mehr Menschen auf die Nutzung des eigenen Autos, wenn Busse und Bahnen kostenlos sind? Und lässt sich so die Lage in den staugeplagten Innenstädten entzerren? Das wird heute in Hannover ausprobiert. Die Region kostet das allerdings über eine halbe Million Euro - und das nur für einen Tag.

Für einen Tag kostenlos: Ein Linienbus der Regiobus Hannover GmbH und eine Strassenbahn der Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe an der Haltestelle Steintor. Foto: Moritz Frankenberg/dpa
Für einen Tag kostenlos: Ein Linienbus der Regiobus Hannover GmbH und eine Strassenbahn der Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe an der Haltestelle Steintor. Foto: Moritz Frankenberg/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Sämtliche Stadtbahnen und Busse in der Region Hannover können am heutigen Samstag kostenlos genutzt werden.

Die Bürger sollen damit am traditionell staureichen ersten Adventssamstag dazu motiviert werden, auf die Nutzung ihres Autos zu verzichten.

Mit dem Grossversuch sollen in Hannover auch Erkenntnisse für die Verkehrswende gesammelt werden. Die Region erwartet, dass die Aktion rund 600.000 Euro kostet - allein die Einnahmeausfälle werden mit rund 365.000 Euro beziffert. Die Aktion beginnt um Mitternacht und endet um 5 Uhr am Sonntagmorgen.

Hannover ist bundesweit nicht die einzige Stadt, die an diesem Tag kostenlosen Nahverkehr anbietet: Im nordrhein-westfälischen Münster und in Karlsruhe in Baden-Württemberg sind Busse und Bahnen sogar an allen vier Adventssamstagen innerhalb des Stadtgebietes kostenlos.

In und um Hannover sollen die Kapazitäten der Busse und Stadtbahnen am Samstag um rund 50 Prozent erhöht werden, ausserdem sollen viele Linien öfter fahren als sonst. Einige Strassen sollen für den Individualverkehr gesperrt werden, damit Busse und Bahnen besser durchkommen.

Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund wertet die Aktion als «völlig falsches Signal». Damit werde den Menschen vorgegaukelt, dass kostenfreier Nahverkehr einfach umsetzbar sei - dies sei aber nicht so, betonte der Verband. Zudem werde kostenloser Nahverkehr in den Städten auch mit Steuermitteln aus dem Umkreis finanziert - und auf dem Land fehlten Bus und Bahn noch viel dringender.

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