Gouverneur ruft zu Evakuierung von Slowjansk auf
Die Stadt Slowjansk im Osten der Ukraine steht unter russischem Beschuss. Jetzt ruft die Regionalregierung die Einwohner zur Flucht auf.

Das Wichtigste in Kürze
- Die russischen Angriffe auf die Stadt Slowjansk halten an.
- Ziel des Feindes sei, «die lokale Bevölkerung zu vernichten», so der Gouverneur.
- Er ruft jetzt die Einwohner zur Evakuierung auf.
Angesichts der massiven russischen Angriffe auf die Stadt Slowjansk im Osten der Ukraine hat die Regionalregierung die Einwohner zur Flucht aufgerufen.
«Mein wichtigster Ratschlag ist die Evakuierung», sagte der Gouverneur von Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Dienstagabend. «In dieser Woche gab es keinen Tag ohne Beschuss.» Die Stadt befinde sich nun in Reichweite russischer Mehrfachraketenwerfer. «Der Feind beschiesst die Stadt chaotisch, die Angriffe zielen darauf ab, die lokale Bevölkerung zu vernichten», fügte der Gouverneur hinzu.
AFP-Journalisten in Slowjansk sahen, wie Raketen auf dem Marktplatz und in den umliegenden Strassen einschlugen und wie Feuerwehrleute versuchten, die dadurch ausgelösten Brände zu löschen.

Slowjansks Bürgermeister Wadym Liach hatte am Dienstag einen «massiven» Beschuss der Stadt durch die russische Armee gemeldet. Zwei Menschen wurden dabei nach Angaben von Kyrylenko getötet und sieben weitere verletzt.
Die Stadt steht bereits seit Tagen unter Raketenbeschuss. Nach der Einnahme der nahegelegenen Stadt Lyssytschansk rücken die russischen Truppen bei ihrem Vormarsch im Donbass nun auf Slowjansk und Kramatorsk vor, die beiden grössten Städte in der Region, die noch unter ukrainischer Kontrolle stehen.