Nach dem Sexparty-Skandal um Oxfam meldet sich die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zu Wort. Bei ihnen seien 16 Fälle sexueller Belästigung eingegangen.
Die GIZ kommuniziert heute über Meldungen von sexueller Belästigung.
Die GIZ kommuniziert heute über Meldungen von sexueller Belästigung. - Google Maps
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) vermeldet 16 Fälle sexueller Belästigung.
  • Die GIZ möchte nun das Meldesystem weiter ausbauen.
  • Kürzlich erschütterte ein Sex-Skandal um die Hilfsorganisation Oxfam die Welt.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat 16 Fälle sexueller Belästigung bestätigt und will nun das Meldesystem ausbauen. Es habe sich jedoch «in keinem Fall um sexuelle Belästigungen von Hilfsbedürftigen» gehandelt, sagte eine Sprecherin der GIZ in Eschborn bei Frankfurt am Freitag. Berichte über Sex-Partys von Oxfam-Mitarbeitern mit Prostituierten in Haiti und im Tschad hatten eine Debatte über sexuelle Ausbeutung in Hilfsorganisationen losgetreten.

«In 15 dieser Fälle handelte es sich um sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, in einem Fall um eine Belästigung gegenüber Mitarbeiterinnen einer anderen internationalen Hilfsorganisation», sagte die Sprecherin. Die GIZ habe jeden Vorfall «erfasst, aufgeklärt und sanktioniert». Die Konsequenzen seien sechs Abmahnungen, zwei Kündigungen und eine Vertragsauflösung gewesen. Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ) hatte diese Zahlen bereits in ihrer Freitagsausgabe genannt.

«Wir dulden keine sexuelle Belästigung, Ausbeutung oder Diskriminierung im Unternehmen», sagte die Sprecherin. «Jeder Fall ist ein Fall zu viel.» Grundsätze integren Verhaltens seien für alle 18 000 Mitarbeiter Teil des Arbeitsvertrages. Darüber hinaus gebe es Sensibilisierungs- und Aufklärungsmassnahmen. Nach den aktuellen Fällen würden die Schutzmassnahmen überprüft und ausgebaut. «Neben der heute schon etablierten Möglichkeit, Hinweise telefonisch oder per E-Mail anonym zu melden, wird es in 2018 über eine neue frei zugängliche Internetseite möglich sein, verschlüsselt und anonym zu kommunizieren.»

Die Bundesregierung hatte nach dem Oxfam-Skandal um sexuelle Ausbeutung Hilfsbedürftiger laut «FAZ» auch bei der GIZ nachgefragt. Die Gesellschaft müsse dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ihre Reaktion auf die Vorfälle bei der britischen Hilfsorganisation erläutern, berichtete das Blatt.

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