Gerhard Richter in Paris: Die Geschichte eines ganzen Lebens

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Frankreich,

Die Fondation Louis Vuitton in Paris zeigt über 270 Werke von Gerhard Richter – eine umfassende Retrospektive zum 93. Geburtstag des Künstlers.

Gerhard Richter exhibition at Louis Vuitton
Blick in die Retrospektive «Gerhard Richter» in der Fondation Louis Vuitton in Paris: Mehr als 270 Werke aus über 60 Jahren Schaffen des 93-jährigen Künstlers sind bis zum 2. März zu sehen. - keystone

Eine Retrospektive von bisher unerreichter Dichte: Mehr als 270 Werke aus 60 Jahren Schaffen des deutschen Malers Gerhard Richter sind seit heute in der Fondation Louis Vuitton in Frankreichs Hauptstadt zu sehen. Die Stiftung stellt dem 93-jährigen Künstler, der zu den teuersten lebenden weltweit gehört, ihr gesamtes Gebäude zur Verfügung. Zu sehen sind in 34 Sälen Werke aus mehr als 100 internationalen Sammlungen – vom Gemälde, das er als sein erstes bezeichnet, bis zu jenem, das er seine letzte Malerei nennt.

In Umfang und zeitlicher Spannweite ist die Schau laut ihren Organisatoren beispiellos. Richter, am 9. Februar 1932 in Dresden geboren, zählt zu den bedeutendsten lebenden Künstlern der Gegenwart. 1961 hatte er die sozialistische DDR verlassen, er wohnt heute in Köln.

Werke aus den Jahren 1962 bis 2024 entfalten die ganze künstlerische Bandbreite seines Schaffens – von der frühen Figuration über die kühle Abstraktion bis zu seinen letzten abstrakten Arbeiten im Jahr 2017.

Ein stilles Echo auf die deutsche Geschichte

Jenem Jahr, in dem er beschloss, mit dem Malen aufzuhören und sich dem Zeichnen zu widmen. Seine Papierarbeiten bilden den stillen Schlusspunkt dieser grossen Retrospektive, die noch bis zum 2. März zu sehen ist.

«Ema (Akt auf einer Treppe)» fängt seine erste Frau ein, wie sie schlafwandlerisch eine Treppe hinabsteigt, daneben stehen Porträts seiner Tochter Betty. Die Baader-Meinhof-Bilder und der späte «Birkenau»-Zyklus wirken beklemmend und bilden ein stilles Echo auf die deutsche Geschichte.

Zu sehen sind ausserdem frühe fotobasierte Arbeiten, die 48 Schwarz-Weiss-Porträts berühmter Männer aus Literatur, Musik, Philosophie und Wissenschaft – erstmals 1972 im Deutschen Pavillon der Biennale in Venedig präsentiert – sowie Experimente mit Glas und digitale «Strip Paintings». Kein Werk fehlt, das Richter zu einem der weltweit gefragtesten Künstler gemacht hat.

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