Generalstreik gegen Separatistenprozess lähmt Katalonien

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Spanien,

Seit dem Auftakt des Prozesses gegen zwölf Separatistenführer aus Katalonien in der vergangenen Woche entlädt sich die Wut der Unabhängigkeitsbefürworter wieder geballt. Jetzt gibt es sogar einen Generalstreik - mit Strassenblockaden, Verletzten und einer Grossdemo.

Befürworter der katalanischen Unabhängigkeit nehmen an dem Protest gegen den Separatistenprozess in Barcelona teil. Foto: Matthias Oesterle/ZUMA Wire
Befürworter der katalanischen Unabhängigkeit nehmen an dem Protest gegen den Separatistenprozess in Barcelona teil. Foto: Matthias Oesterle/ZUMA Wire - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Generalstreik gegen den Separatistenprozess vor dem Obersten Gericht in Madrid hat Teile Kataloniens lahm gelegt.

Bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei wurden mehr als 30 Menschen verletzt. Jedoch sei die Beteiligung an dem Ausstand niedriger gewesen als die Organisatoren gehofft hätten, berichtete die Zeitung «El País». Zu den Protesten unter dem Motto «Ohne Rechte gibt es keine Freiheit» hatte die Gewerkschaftsföderation CSC aufgerufen.

Unterstützt wurde die CSC von der separatistischen Regionalregierung. Die grossen katalanischen Gewerkschaften unterstützen den Streik aber nicht. Vor allem viele Studenten versammelten sich spanischen Medien zufolge den ganzen Tag über zu Protestaktionen.

Am frühen Abend gingen in Barcelona zudem erneut Zehntausende Menschen auf die Strasse, um ihrem Unmut über das Gerichtsverfahren Luft zu machen. Die örtliche Polizei bezifferte die Teilnehmerzahl am Abend auf 40.000, die Organisatoren sprachen von 200.000 Demonstranten. Am Vormittag hatten sich Behördenangaben zufolge bereits 13.000 Menschen in der Nähe der Universität der katalanischen Hauptstadt unter dem Motto «Dies ist kein Prozess, sondern eine Schande» versammelt. Schon am vergangenen Wochenende gab es in der Metropole eine Grossdemo mit Hunderttausenden Teilnehmern.

Seit dem 12. Februar müssen sich zwölf prominente Separatistenführer vor Gericht verantworten, darunter frühere Minister und Aktivisten, die bei dem verbotenen Unabhängigkeitsreferendum vom Oktober 2017 zentrale Rollen gespielt hatten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem Rebellion vor. Den Angeklagten drohen langjährige Haftstrafen. Der frühere Regionalpräsident Carles Puigdemont steht nicht vor Gericht - er hatte sich ins Exil nach Belgien abgesetzt.

Mehrmals blockierten Demonstranten Strassen in verschiedenen Teilen Kataloniens. Die Polizei rückte an. Vier Streikende seien festgenommen worden, berichteten spanische Medien.

Von dem Ausstand betroffen waren vor allem Busse und Bahnen sowie Krankenhäuser und Apotheken. Der öffentliche Fern- und Nahverkehr lief aber - wie gesetzlich vorgeschrieben - mit Minimalbetrieb weiter. In Barcelona waren während des Berufsverkehrs etwa 50 Prozent der öffentlichen Verkehrsmittel im Einsatz, bei den Regionalzügen fuhr nur ein Drittel planmässig weiter.

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